ARTE Reportage

Frankreich 2021

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild


* Madagaskar: Sie sterben ganz leise

Seit Monaten verhungern Kinder, Frauen und Männer in Madagaskar, ganz unbemerkt von der Weltöffentlichkeit.
Dies ist eine Krise, über die in den Medien kaum berichtet wurde: In abgelegenen, schwer zugänglichen Dörfern im äußersten Süden Madagaskars verhungern die Menschen. Vor allem der Anblick der bis aufs Skelett abgemagerten Kinder ist nur schwer erträglich. Laut UN-Welternährungsprogramm brauchen 1,5 Millionen Menschen dringend Nahrungsmittel, ohne die sie nicht überleben werden.
In den letzten Jahren hat sich die durch den globalen Klimawandel verursachte Trockenheit im Land verschärft. An manchen Orten hat es seit zwei Jahren nicht mehr geregnet. In drei südlichen Regionen des Landes hat die Dürre fast alle Ernten vernichtet, das Land ist dort unfruchtbar geworden. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, werden die Leute in den Dörfern auch noch systematisch von kriminellen Banden ausgeraubt: Sie stehlen Vieh, Nahrung und beinahe alles, was sie wegtragen können. Die Regierung Madagaskars aber weigert sich bislang, den Notstand auszurufen.

* Senegal: Vom Fernsehen auf den Bauernhof

Wie eine Fernsehsendung künftige Bauern als Kandidaten antreten lässt, als Hauptgewinn winkt ihnen ein Hof.
Die "Ferme Factory" war ein großer Erfolg in Senegals Fernsehen - eigentlich ist das ein Wunder, denn auch im Senegal ist Landwirt kein Traumberuf mehr. Und das ist schade, denn das Land hat eigentlich alles, um Bauern eine reiche Ernte zu bescheren: fruchtbare Äcker, Wasser und Sonne reichlich. Der Produzent Ousmane Fey kam auf die Idee, diese Reality-Serie auf die Beine zu stellen, in der sich junge Leute als künftige Landwirtinnen und Landwirte vor der Kamera einem Wettbewerb stellen müssen, nach dem Motto: Wer ist der oder die Beste? Und wer gewinnt am Ende ein Stück Land für seinen Hof?
Es gelang "Ferme Factory" nicht nur, die Zuschauer zu fesseln - ein wenig ist es den Machern wohl auch gelungen, jungen Menschen im Senegal eine Perspektive mit neuer Hoffnung frei Haus zu liefern: Träumt nicht von Europa und riskiert euer Leben bei einer illegalen Überfahrt, denn zuhause gibt es Besseres zu gewinnen. Die zweite Staffel von "Ferme Factory", deren Casting das Team von "ARTE Reportage" begleitet hat, wird in wenigen Wochen im senegalesischen Fernsehen ausgestrahlt.

* Thailand: Kein Tourist mehr auf Phuket

Jährlich kamen 14 Millionen Touristen, doch seit dem Lockdown wegen Corona ist Phuket wie eine Geisterinsel.
In den Zeiten vor der Pandemie stürmten jedes Jahr gut 14 Millionen Touristen aus aller Welt die Insel Phuket, himmlische 500 Quadratkilometer mit Strand im Süden Thailands. Gut zehn Milliarden Euro gaben sie jedes Jahr aus, allein 600 Hotels warben um sie, die Insel lebte vor allem auch vom Tourismus.
Doch um die Bevölkerung vor Covid-19 zu schützen, schloss Thailands Regierung die Grenzen. Ausländer müssen jetzt nach der Ankunft 14 Tage lang unter Polizeiaufsicht im Hotel in Isolation leben, sie werden mehrfach auf das Virus getestet. Also kommen keine Urlauber mehr, die Geschäfte stehen still. Die Pandemie ist wie ein neuer Tsunami, aber die Thai üben sich in widerständiger Improvisation - etwas anderes bleibt ihnen ja auch nicht übrig …
Aktuelle europäische und internationale politische Themen und Herausforderungen, ergänzt durch historische Erläuterungen und geopolitische Analysen: "ARTE Reportage" berichtet über die Fakten und die menschlichen Verhältnisse, die sich hinter diesen Fakten verbergen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 09.04.2021 um 06:05 Uhr auf arte.