Schattenwelt BND

Wie viel Geheimdienst braucht Deutschland?

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Es ist eine gigantische Geheimbehörde, ein Dienst, der vollkommen im Verborgenen operiert: Der Bundesnachrichtendienst (BND) setzt tausende Beamte mit falschen Namen und falschen Pässen ein, um an fremde Staatsgeheimnisse zu kommen und an Informationen, die in keiner Zeitung zu lesen sind: Wie kämpft der Islamische Staat? Was sind Putins Pläne? Was kommt als nächstes auf Deutschland zu? Solche Fragen sollen die Agenten für das Kanzleramt beantworten. Ihre Aufklärungsaufträge erhalten sie aus dem Verteidigungsministerium, aus dem Auswärtigen Amt oder aus anderen Ministerien.
Die Spione sind der sechste Sinn der Regierung.
Aber der BND steckt tief in einer Vertrauenskrise. Ein Abhörskandal nach dem anderen erschüttert den Dienst. Nichts und niemand scheint vor der Neugier der Spione sicher zu sein: Ohne jeden Anlass wurden E-Mails und Telefonate deutscher Bürger überwacht. Die deutschen Agenten haben ihren US-Kollegen von der NSA geholfen, Firmen in Deutschland auszuspähen, sie haben Hillary Clinton und Kofi Annan abgehört und sogar vor deutschen Diplomaten nicht halt gemacht. Der Dienst ist aus dem Ruder gelaufen. Gerhard Schindler war der erste BND-Präsident, der zugab, dass sein Dienst zu weit gegangen ist. Musste er deshalb gehen?
Wer bändigt diesen Spionagebetrieb mit seinen gewaltigen Abhöranlagen und seinem Datenhunger? Was leistet der BND? Welche Rolle spielt er für die Politik und die Informationsweitergabe an die Medien und wo sollen die Grenzen für den Geheimdienst sein? Diesen Fragen gehen die Autoren nach und erhalten spannende Antworten. Film von Rainald Becker und Christian H. Schulz aus der Reihe "Dokumentarfilm im Ersten"
Dokumentarfilm im Ersten

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 11.03.2021 um 23:45 Uhr auf SWR.