Der ehrwürdige W.

Frankreich 2016

Quelle: ARD-Pressebild
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Im Westen kaum bekannt, in Myanmar ein angesehener Mann: Ashin Wirathu, der "ehrwürdige W.", ist in seiner Heimat ein höchst einflussreicher buddhistischer Mönch. Wer seine Bekanntschaft macht, erlebt Alltagsrassismus hautnah und kann beobachten, wie Islamophobie und Hassreden in Gewalt und Zerstörung münden. Dabei gehören 90 Prozent der Bevölkerung Myanmars dem Buddhismus an - einer Religion, die auf einer friedlichen, toleranten und gewaltfreien Weltanschauung fußt. In seinem Dokumentarfilm wirft Barbet Schroeder einen Blick auf die erschreckende Persönlichkeit des radikalen Mönchs und beleuchtet, inwiefern dieser einer der ...


Barbet Schroeder vollendet seine "Trilogie des Bösen" mit einem schockierenden Dokumentarfilm über einen buddhistischen Mönch in Myanmar, der zum Genozid an der muslimischen Bevölkerung aufruft. Der erste Teil der Trilogie, "General Idi Amin" (1974), dreht sich um den schrecklichen Diktator Ugandas, im Mittelpunkt des zweiten Teils "Im Auftrag des Terrors" (2007) steht der französische Rechtsanwalt Jacques Vergès, der den deutschen Nazi-Kriegsverbrecher und Gestapo-Chef von Lyon Klaus Barbie und den Terroristen Carlos verteidigte.Protagonist des dritten Dokumentarfilms ist der buddhistische Mönch Ashin Wirathu aus Myanmar. Vor laufender Kamera rühmt sich dieser seiner Hasspredigten. Wirathu ist Buddhist und doch vertritt er genau das Gegenteil dessen, was man sich unter dieser Religion vorstellt. Seit Jahren verbreitet er auch in den sozialen Netzwerken einen Diskurs abgrundtiefen Hasses und beschuldigt die muslimischen Rohingya der Verschwörung gegen die buddhistische Mehrheitsgesellschaft.  Die Auseinandersetzung mit dem "ehrwürdigen W." drängt zu der Einsicht, dass der Buddhismus wie jede andere Religion dazu missbraucht werden kann, Gewalttaten anzufachen. Spätestens an dieser Stelle bekommt der Dokumentarfilm, der wie ein Porträt beginnt, eine politische Botschaft.Der Schweizer Filmemacher beleuchtet nicht nur die Persönlichkeit eines erschreckend radikalen Mönchs, sondern auch das, was die Vereinten Nationen bereits als "ethnische Säuberung" qualifiziert haben: den Völkermord an der muslimischen Minderheit der Rohingya. Zunächst lässt der Regisseur Wirathu selbst zu Wort kommen und zeigt, wie der Mönch Schritt für Schritt einen Diskurs über die Reinheit der Rasse etabliert hat, der stark an die NS-Zeit erinnert. Anhand des reichhaltigen Archivmaterials und seiner Interviews führt der Regisseur vor Augen, wie der Mönch Tatsachen verdreht und als Hassprediger einer der Urheber des Völkermords an den Rohingya ist.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 24.03.2021 um 23:45 Uhr auf arte.

24.03.2021
23:45
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24.03.2021 23:45 Uhr arte