Caravaggio - Das Spiel mit Licht und Schatten

Frankreich 2015

Quelle: ARD-Pressebild
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Er war notorisch jähzornig, ein Raufbold und ein Mörder - und er war einer der revolutionärsten Maler der Kunstgeschichte: Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610). Vieles über Caravaggio blieb lange im Dunkeln: Dass sein Gesamtwerk und seine Biografie heute wieder weitgehend rekonstruiert sind, ist der langjährigen Arbeit verschiedener Kunsthistoriker zu verdanken. Die Dokumentation geht in Italien und Frankreich auf Spurensuche. Sie wirft ein neues Licht auf Caravaggios Genie, auf seine Arbeitsweise und sein Menschsein.


Licht, Theatralik, Realismus: Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610) gilt als Meister der Hell-Dunkel-Malerei. Er führte ein kurzes und bewegtes Leben, hatte frühes Talent und erlangte frühe Berühmtheit. Seine erfolgreichsten Jahre verbrachte er in Rom, wo er für einflussreiche Auftraggeber arbeitete. Caravaggio gilt auch als Prototyp des verruchten Künstlers. Lang ist die Liste seiner blutigen Auseinandersetzungen und Streitereien. Er saß mehrfach im Gefängnis. Schließlich wurde er wegen Mordes zum Tode verurteilt, musste vor der päpstlichen Polizei aus Rom nach Neapel, Malta und Sizilien fliehen und starb dann am 18. Juli 1610. Sein Leichnam soll, wie der von Pier Paolo Pasolini, an einem Strand gefunden worden sein. Er hatte seine Gemälde nicht signiert und so gerieten sein Name und sein Werk in Vergessenheit. Von den mehr als 500 Gemälden, die Caravaggio nach seinem Tod zugeschrieben wurden, hatte er keine 50 wirklich selbst gemalt. Dass Caravaggios Gesamtwerk und seine Biografie heute wieder weitgehend rekonstruiert sind, ist der langjährigen Arbeit verschiedener Kunsthistoriker zu verdanken. Wolfgang Kallab war der Erste, der sich 1905 ans Werk machte. Lionello Venturi, Roberto Longhi und andere führten seine Arbeit fort und sorgten dafür, dass die tatsächliche Urheberschaft geklärt wurde - Bild um Bild. 60 Jahre lang wurden sämtliche Kunstwerke, die von Caravaggio hätten stammen können, geprüft, verglichen und kritisch beleuchtet. Immer wieder entdeckte man dabei unbekannte Gemälde von Caravaggio, zuletzt 1990 im Refektorium eines Klosters. Die Dokumentation erzählt diese ungewöhnliche Werkgeschichte und führt nach Rom, Malta, Paris, Rouen und Montpellier, wo heute die bedeutendsten Werke Caravaggios ausgestellt sind. Zu Wort kommen in der Sendung Sybille Ebert-Schifferer, Autorin des Buches "Caravaggio: Sehen - Staunen - Glauben. Der Maler und sein Werk" und Direktorin der Bibliotheca Hertziana - Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Rom; Michel Laclotte, ehemaliger Direktor der Gemäldeabteilung des Louvre, ehemaliger Präsident des Musée d'Orsay und Präsident des Grand Louvre sowie Michel Hilaire, Konservator, Direktor des Musée Fabre in Montpellier und Caravaggio-Experte.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 16.02.2021 um 01:35 Uhr auf arte.

16.02.2021
01:35
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
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Alternative Ausstrahlungstermine:
02.10.2022 09:50 Uhr ORF 2
16.02.2021 01:35 Uhr arte
10.01.2021 16:45 Uhr arte
21.10.2019 02:25 Uhr ORF 2
20.10.2019 09:35 Uhr ORF 2