Kaiser Karl V.

Wunsch und Wirklichkeit

Quelle: ARD-Pressebild
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Der zutiefst fromme und humanistisch erzogene Kaiser Karl V. wollte für Frieden sorgen und eine christliche Universalmonarchie errichten, die den Globus umspannen sollte. Er kämpfte um die Kaiserkrone, die er sich allerdings nur mit dem Geld der Fugger von den mächtigen Fürsten des Reichs erkaufen konnte, denn das Heilige Römische Reich Deutscher Nation war eine Wahlmonarchie.
Aber Karl war auch der der erste Kaiser, der abdankte - zermürbt von den Schwierigkeiten, ein so großes Reich zu regieren, in dem er nicht überall präsent sein konnte, von den zahllosen Schlachten gegen Feinde innen wie außen. Er war enttäuscht vom Erfolg der Protestanten mit dem Augsburger Religionsfrieden, der endgültig die konfessionelle Teilung seines Reichs festschrieb und den Landesfürsten die Bestimmung der Religion ihrer Untertanen überließ.
Krank und resigniert zog er sich in das Kloster San Jerónimo de Yuste zurück, wo er bald darauf starb. Dennoch hinterließen die 36 Jahre seiner Regierung tiefe Spuren auf der politischen Landkarte Europas. Nie wieder konnte ein europäischer Herrscher über ein Reich ähnlicher Ausdehnung gebieten.
Die Dokumentation erzählt die Geschichte vom Scheitern eines Herrschers, dessen wahres Gesicht nur seine engste Familie kannte: Seine Tante Margarete, die ihn aufzog; sein Bruder Ferdinand, dem er die Kaiserkrone übergab; seine Schwester Maria, politisch geschult wie er selbst; und seine Kaiserin, die schöne Isabella von Portugal, die er liebte und deren früher Tod im Kindbett ihn im Herzen traf. Ohne diese Familie hätte er sein Reich nicht regieren können.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 21.01.2021 um 09:35 Uhr auf arte.