Re: Sibirien taut auf

Klimawandel im Permafrost

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Der Klimawandel sorgt in Russlands Teilrepublik Jakutien hoch im Norden für tiefe Einschnitte im Leben der Einwohner. Denn steigende Temperaturen lassen den Boden im Rekordtempo auftauen, der hier aus Permafrost besteht. Nun müssen immer mehr Menschen ihre Häuser und Dörfer verlassen.
Der 30-jährige Artjom Nabereschnij arbeitet als Ingenieur am Permafrost-Institut in der Hauptstadt Jakutsk. Er versucht, frühzeitig Schäden zu erkennen und den Menschen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie und wo sie dennoch Häuser bauen können.
Doch vielerorts ist es bereits zu spät. Zum Beispiel in der Kleinstadt Tschuraptscha, 140 Kilometer östlich von Jakutsk, wo Hausbesitzer wie die zweifache Mutter Snezhana jedes Jahr den Boden abpumpen und begradigen müssen. Doch auch diese Maßnahmen sind nur temporär und lassen erahnen, dass in wenigen Jahren ein normales Leben an diesem Ort nicht mehr möglich ist.
Im Norden der Region ist ein riesiger Thermokarst-Krater entstanden - anderthalb Kilometer breit und fast 100 Meter tief. Dennoch wollen die Menschen nicht aus der Region wegziehen. Denn Jakutien ist nicht nur die weltweit kälteste bewohnte Region, sie ist auch die Heimat des nördlichsten Turkvolks der Welt, der Jakuten. Damit diese Heimat eine Zukunft hat, versuchen Menschen wie der Ingenieur Artjom Nabereschnij, auf dem schwierigen Boden neue Techniken und Bauweisen zu entwickeln, wie und wo überhaupt noch sicher gebaut werden kann.
Wie schaffen es die Menschen, sich auf die Veränderungen in ihrer Heimat einzustellen? Hat Jakutien eine Zukunft?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 26.01.2021 um 19:40 Uhr auf arte.