Deutschland-Saga (1/6)

Woher wir kommen

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Wer waren die ersten Menschen auf deutschem Boden? Welche Spuren haben sie hinterlassen und wie weit reichen diese bis in die Gegenwart? Die Frage nach unseren Ursprüngen führt Professor Christopher Clark zunächst in die Schwäbische Alb, wo vor rund 14.000 Jahren steinzeitliche Jäger lebten. Im Eselsburger Tal stellte der Homo sapiens Rentieren und Bären nach, suchte Schutz in den Höhlen der Kalkfelsen und fertigte raffinierte Steinwerkzeuge an.


Wer waren die ersten Menschen auf deutschem Boden? Welche Spuren haben sie hinterlassen und wie weit reichen diese bis in die Gegenwart? Die Frage nach unseren Ursprüngen führt Professor Christopher Clark zunächst in die Schwäbische Alb, wo vor rund 14.000 Jahren steinzeitliche Jäger lebten. Im Eselsburger Tal stellte der Homo sapiens Rentieren und Bären nach, suchte Schutz in den Höhlen der Kalkfelsen und fertigte raffinierte Steinwerkzeuge an.

Bei den "Ur-Deutschen" zählt zweifellos der Neandertaler zu den prominentesten Vertretern. Lange Zeit hielt man den robusten Eiszeitmenschen mit der fliehenden Stirn, der im Jahre 1856 im Neandertal bei Düsseldorf entdeckt wurde, für den Angehörigen einer ausgestorbenen Nebenlinie der großen Menschenfamilie. Inzwischen weiß man aber: der rätselhafte Urzeitjäger, der vor 30.000 Jahren scheinbar spurlos von der Erde verschwand, lebt in Wirklichkeit weiter - nämlich in uns. Bis zu vier Prozent Neandertaler-Gene tragen Menschen von heute in sich.

Irgendwann einmal müssen also der Homo sapiens und Neandertaler Sex miteinander gehabt haben - vermutlich vor etwa 50.000 Jahren. Christopher Clarks Reise in die deutsche Frühzeit führt auch nach Niederdorla, heutiger Mittelpunkt Deutschlands. Vor über 2.500 Jahren siedelten hier Angehörige von Stämmen, die in ihrer Gesamtheit sogar namensgebend für die Deutschen wurde - zumindest in der englischsprachigen Welt: The Germans. In Niederdorla hatten sie eine Kultstätte angelegt und brachten ihren Gottheiten Menschenopfer dar. Doch wer waren diese Germanen eigentlich? Ein einheitliches Volk, das sich so nannte, hat nie existiert. Stattdessen gab es Cherusker, Chatten, Markomannen und viele andere, die eine ähnliche Kultur und Lebensweise aufwiesen und sich innerhalb der großen Gruppen sprachlich verständigen konnten. Den Namen "Germanen" verdanken sie dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus, der "Germanien" selbst nie betreten hat.

Weil es den Römern nicht gelang, die wilden Waldbewohner zu unterwerfen, wurde der größere Teil des späteren Deutschland nicht romanisiert. Und noch etwas gehört zum Erbe jener Epoche, die bis zur Völkerwanderung andauert: das spätere Deutschland blieb ein Land der Stämme, der Alemannen, Franken, Bajuwaren, Hessen, Friesen, Sachsen und anderer, die immer wieder auf ihre Eigenständigkeit pochten - und das gelegentlich auch heute noch. Film von Sebastian Scherrer und Gero von Boehm

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 03.10.2020 um 00:45 Uhr auf phoenix.

03.10.2020
00:45
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1601678700
Schlagwörter:Geschichte, Dokumentation/Reportage, Deutschland
Alternative Ausstrahlungstermine:
01.10.2022 00:45 Uhr phoenix
03.10.2020 00:45 Uhr phoenix
21.12.2019 00:45 Uhr phoenix
01.10.2018 01:00 Uhr Phoenix