Wildes Deutschland: Der Hainich

Krachend stürzt eine alte Buche zu Boden und reißt ein riesiges Loch in das dichte Kronendach. Doch das ist kein Ende. Im Hainich - Deutschlands größten zusammenhängendem Laubwaldgebiet - sind gerade sterbende und tote Bäume die Grundlage für eine außergewöhnliche Artenvielfalt. Das Totholz darf langsam verrotten und bietet Lebensraum für zahlreiche Insekten, bedrohte Käfer, vielfältige Pilze und seltene Moose. 30 verschiedene Laubbaumarten stehen in enger Konkurrenz und streben zum Licht. Die Buche dominiert alle. Nach der Eiszeit breiteten sich über ganz Europa Buchen-Urwälder aus. Heute gibt es nur noch kleine Überreste davon, wie den Nationalpark Hainich in Thüringen. Deshalb gehört er auch zum UNESCO-Weltnaturerbe. Weitgehend ungestört von menschlicher Nutzung sind hier 25 Orchideenarten und auch die scheuen Wildkatzen zu entdecken. Dachse und Füchse haben sich im Kalksteinboden ihre Höhlen gegraben. In Baumhöhlen brüten Spechte und Waldkäuze. Im Hanich kann beobachtet werden, wie Buchen-Urwälder wachsen - im Innern, aber auch am Rande. Der Kindel, ein ehemaliger Truppenübungsplatz am Waldrand, wird von Schlehen-Weißdorn-Gebüschen erobert und ist bietet die Grundlage für eine Wiederbewaldung. Zunächst noch Heimstatt für Frösche, Kröten und seltene Neuntöter, wächst hier langsam der neue Urwald nach. Die Naturfilmer Frank und Sylvia Koschewski kommen mit faszinierenden Zeitraffern sowie außergewöhnlichen Nah- und Flugaufnahmen den Bewohnern und dem Kreislauf des Buchen-Urwaldes auf die Spur und zeigen, wie ein Wald zum Urwald wird.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 03.10.2020 um 07:15 Uhr auf SR Fernsehen.