Einst geteilt. Heute vereint?

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Einst geteilt. Heute vereint? Diese Frage stellt diese Dokumentation. Solch ein Jubel, so viele Küsse, so viele Tränen. Selten gab es bei den als eher unterkühlt geltenden Deutschen derartige Gefühlsausbrüche wie in der Nacht des Mauerfalls 1989. Tausende Menschen drängten von Ost nach West über die Grenze. Endlose Trabbi-Schlangen schoben sich durch die geöffneten Schranken. Auf der Westseite gab es Beifall, im Osten Glückseligkeit. Mit Feuerwerk und Festreden wurde ein Jahr später die Vereinigung der beiden Staaten Deutschlands zelebriert. Dann aber fremdeln viele ehemalige DDR-Bürgerinnen und DDR-Bürger damit.


Einst geteilt. Heute vereint? Diese Frage stellt diese Dokumentation.

Solch ein Jubel, so viele Küsse, so viele Tränen. Selten gab es bei den als eher unterkühlt geltenden Deutschen derartige Gefühlsausbrüche wie in der Nacht des Mauerfalls 1989. Tausende Menschen drängten von Ost nach West über die Grenze. Endlose Trabbi-Schlangen schoben sich durch die geöffneten Schranken. Auf der Westseite gab es Beifall, im Osten Glückseligkeit.

Mit Feuerwerk und Festreden wurde ein Jahr später die Vereinigung der beiden Staaten Deutschlands zelebriert. Dann aber fremdeln viele ehemalige DDR-Bürgerinnen und DDR-Bürger damit, jetzt für einen eigenen Lebensentwurf selbst initiativ werden zu müssen. Als Tausende ihre Arbeit verlieren, weil die Riesenbetriebe der DDR geschlossen werden, kommen Resignation und auch Wut.

Die Erinnerung der Deutschen an die eigene Geschichte seit 1945 ist zweigeteilt. Westdeutsche blicken zurück auf ein parlamentarisches System mit Pressefreiheit, Politik- und Umweltskandalen, Wirtschaftsflauten, Entlassungswellen, aber auch der 68er-Revolte und Emanzipationsbewegungen. Das Einüben der Demokratie dauert bis heute an.
Ostdeutsche erinnern sich an eine Geschichte als Akteurinnen und Akteure in einem autoritären System. Mit all der Enge, den Herrschaftsstrukturen und Einschüchterungen, die eine totalitäre Staatsform mit sich bringt. Eine unangenehme Geschichte, die viele in ihrer eigenen Biografie nur ungern wahrhaben wollen, die Scham und Unterlegenheitsgefühle hervorruft.
Die Dokumentation ist auf der Suche nach einer gesamtdeutschen Identität. Ost- und Westdeutsche in unterschiedlichem Alter schildern ihre Gefühle. Denkerinnen und Denker, Visionäre sowie Künstlerinnen und Künstler kommen zu Wort und wenden sich ausdrücklich an künftige Generationen.

Mit dabei sind ein ehemaliger DDR-Grenzsoldat, der Intendant des hannoverschen Schauspielhauses Lars-Ole Walburg, die Puhdys, ein Harz-Ranger, der Sozialpsychologe Harald Welzer, Paare, die eine Ost-West-Liebe lebten, Roland Jahn, der heutige Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, und viele andere.
Setzt 30 Jahre nach der Wiedervereinigung das Vergessen von DDR, Teilung und Grenze ein? Oder kann die Aufarbeitung vielleicht jetzt erst richtig beginnen? 04.10.2015 NDR

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 03.10.2020 um 09:30 Uhr auf SR.

03.10.2020
09:30
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1601710200
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, 30 Jahre Deutsche Einheit, Menschen im Alltag
Alternative Ausstrahlungstermine:
03.10.2020 09:30 Uhr SWR
03.10.2020 09:30 Uhr SR
03.10.2020 09:30 Uhr SWR Rheinland-Pfalz
03.10.2020 09:30 Uhr SR Fernsehen
05.11.2019 18:00 Uhr ARD alpha
04.11.2019 21:00 Uhr ARD alpha