Die Deutschen

Im Winter 1077 stritten Papst Gregor und der deutsche König Heinrich im sogenannten Investiturstreit um die Frage, ob der Papst über dem Kaiser steht oder der Kaiser über dem Papst. Als Heinrich dem Papst den Gehorsam verweigerte, belegte ihn der Pontifex mit dem Bann, was einer Absetzung gleichkam. Heinrich zahlte mit gleicher Münze heim und erkannte dem Papst die Amtsgewalt ab. Der "Gang nach Canossa" beendete schließlich den Machtstreit. Als sich die deutschen Fürsten auf die Seite des Papstes schlugen, musste Heinrich IV. einlenken. Durch Schnee und Eis begab er sich über die Alpen und fiel vor dem Papst in Canossa auf die Knie. Seither steht der "Gang nach Canossa" für die schlimmste Selbsterniedrigung eines Kontrahenten in einem Streit. Hatte so viel Demut das deutsche Königtum beschädigt? Oder war es eine historische Tat, mit der Heinrich IV. sein Reich zusammenhielt?

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 03.10.2020 um 13:45 Uhr auf Spiegel Geschichte.