Operation Mondlandung - Die NASA und die Ex-Nazis

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die spektakuläre Mondlandung im Jahr 1969 war auch ein Erfolg von mehr als 100 Technikern und Ingenieuren aus Deutschland, die für die NASA arbeiteten. Was damals kaum jemand wusste: Es handelte sich zum Teil um hoch spezialisierte Wissenschaftler, die schon während des Zweiten Weltkriegs in Diensten Hitlers die Waffentechnik revolutioniert und Raketen gebaut hatten - darunter die berüchtigte "V2", bei deren Produktion Tausende Zwangsarbeiter starben.


Dass Neil Armstrong am 19. Juli 1969 als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond setzen konnte, war auch ein Erfolg von Wernher von Braun und mehr als 100 Technikern und Ingenieuren aus Deutschland in Diensten der NASA. So ist die Saturn-V-Rakete das Meisterstück von Arthur Rudolph. Der gebürtige Thüringer orchestrierte als Programm-Manager das komplexe Gemeinschaftswerk aus Zehntausenden Technikern und war stolz auf seinen Beitrag zu dem Jahrhundert-Ereignis.
Doch über der Erfolgsgeschichte liegt ein dunkler Schatten: Denn einige der aus Deutschland stammenden NASA-Mitarbeiter hatten eine Vergangenheit als Nationalsozialisten und waren Mitglieder der SS. 1945 hatten die Amerikaner die Wissenschaftler in einer Geheimoperation in die USA geholt, um sich das deutsche Know-how in der Raketentechnik zu sichern.
Arthur Rudolph hatte mit seinen Kollegen schon in Nazi-Deutschland eine Rakete gebaut, die zu den zerstörerischsten Waffen des Zweiten Weltkriegs gehört: die sogenannte Vergeltungswaffe "V2". Schon bei der Produktion starben mindestens 12.000 Zwangsarbeiter aufgrund der unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den unterirdischen Tunneln der Waffenfabrik im thüringischen Harz.
Auf der skrupellosen Jagd nach Wissen wurden auch Experten nach Amerika gebracht, deren Rolle bei den verbrecherischen Menschenversuchen in Dachau umstritten ist. Darunter auch der sogenannte Vater der Raumfahrtmedizin, Dr. Hubertus Strughold.
Die Militärs brauchten die Deutschen gegen einen neuen Feind: die Sowjetunion. Der Kalte Krieg hatte begonnen. Und mit dem Sputnik-Schock 1957 wurde auch der Weltraum zum strategischen Schlachtfeld. Erst Jahrzehnte nach der spektakulär erfolgreichen Mondmission wurden in den USA geheime Dokumente freigegeben, die die Verstrickung deutscher NASA-Mitarbeiter mit dem Dritten Reich dokumentieren. Dokumentation Deutschland 2018

Ein Film von Jens Nicolai

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 17.09.2020 um 23:00 Uhr auf HR.

17.09.2020
23:00
Livestream
Audio-Format:stereo
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Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Geschichte, Wissenschaft/Forschung, USA, NS-Zeit und Folgen
Alternative Ausstrahlungstermine:
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26.03.2023 17:00 Uhr Phoenix
26.03.2023 05:15 Uhr Phoenix
18.01.2023 09:10 Uhr HR
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17.09.2020 23:00 Uhr HR
27.09.2019 00:45 Uhr Phoenix