Schätze der Welt - Erbe der Menschheit

Betrachtet man die wechselhafte Geschichte Litauens und seiner Hauptstadt, so erfährt man am Beginn vom langen und hartnäckigen Widerstand gegen die Christianisierung. Er ging einher mit dem Widerstand gegen eine Obrigkeit, die durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder von fremden Mächten bestimmt war. Der lange Weg des Großfürstentums Litauen in die Eigenständigkeit ist abgeschlossen, der Anteil der heidnischen Hartnäckigkeit dieses kleinen Volkes daran bleibt Diskussion. Vilnius überrascht den Besucher mit einer Vielzahl prächtiger barocker Kirchen und Gebäude. Es hat den Anschein, als ob man den Heiden den Glauben demonstrativ in Stein "aufdrücken" wollte. So beginnt die Zeit intensivster Bautätigkeit nach der Reformation. Unter dem Ansturm der Jesuiten, die diesen östlichen Vorposten katholischen Glaubens nicht verlieren wollen, bekommt Vilnius sein Gesicht. Klöster und Kirchen bestimmen das Stadtbild, heute teilweise prächtig restauriert. Doch die Jesuiten bauen nicht nur Kirchen, sie gründen 1579 auch die Universität von Vilnius. Das Universitätsviertel mit seinen italienisch inspirierten Innenhöfen, der imposanten St. Johanneskirche mit ihrem Glockenturm und den prachtvoll gestalteten Innenräumen des Observatoriums und der Bibliothek stellt ein einmaliges architektonisches Ensemble dar. Der Film erzählt den Weg der Litauer in die politische Unabhängigkeit vor dem Hintergrund der Geschichte von Vilnius. Die Architektur der Stadt, von der UNESCO im Jahre 1994 in die Liste des Weltkulturerbe aufgenommen, reicht von der frühen Gotik, über die Renaissance, den Barock, bis zum Klassizismus und stellt ein in Osteuropa einmaliges Stadtbild dar.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 16.08.2020 um 19:15 Uhr auf ARD alpha.