Die Schule der letzten Chance

Dokumentation Belgien 2020 - Schwerpunkt: Schule ist klasse!

Quelle: Pressebild (tvdirekt)
Quelle: Pressebild (tvdirekt)

Die Dokumentation begleitet zwei Jahre lang Schüler in einer Schule in Lüttich - fast alles sozial benachteiligte Kinder aus Migrantenfamilien: Die Lebenswege der Teenager, deren Familiengeschichten von sozialem Abstieg und chronischer Arbeitslosigkeit, Exil und Entwurzelung gezeichnet sind, entscheiden sich in der Schule. Während die einen revoltieren und sich nicht an Regeln halten, versuchen andere, Perspektivlosigkeit und Fatalismus die Stirn zu bieten. Für die meisten von ihnen bedeutet diese Schule die letzte Chance, etwas aus ihrem Leben zu machen.


Das Institut St Martin liegt in einem Vorort von Lüttich. Als der internationale Stahlkonzern ArcelorMittal den Hochofen neben der Schule sprengen ließ, endeten in dem Viertel 200 Jahre des Wohlstands. Vanessa, Jérémy, Enrique, Zeliha und Moriba gehören zu den 400 Schülerinnen und Schülern der einst angesehenen Schule, die heute für viele die letzte Chance bedeutet, etwas aus ihrem Leben zu machen.

Fast alle von ihnen sind Kinder von Einwanderern aus 17 verschiedenen Nationen, die sich einst in diesem Stahlarbeitervorort niedergelassen haben, in dem die Hochöfen bis vor fünf Jahren für Wohlstand sorgten. Auf die Italiener, Marokkaner und Türken der 50er Jahre folgten Immigranten aus afrikanischen Ländern wie dem Kongo, Guinea, Kamerun, Äthiopien und Eritrea sowie, seit kurzem, Gastarbeiter aus Rumänien und Albanien.

Die Jugendlichen sind Teil einer Institution, deren Leiter, Lehrer und Erzieher gegen Misserfolge, Schulschwänzer, Belästigungen, Aggressionen und Schulausschlüsse kämpfen. Der Schuldirektor ist äußerst geduldig und wohlwollend. Seine Tür steht Schülern und Familien offen. Er kämpft tagtäglich dafür, die Abgehängten der Gesellschaft wieder zu integrieren. Dabei kann er auf die Mithilfe von einigen motivierten und engagierten Lehrerinnen und Lehrern zählen.

Die Dokumentation erzählt eine Geschichte von Teenagern in der Krise. Daneben ist es aber auch die Geschichte eines Schuldirektors und einiger Lehrer, deren Idealismus und Toleranz zuweilen auf Unverständnis trifft.
* Schwerpunkt: Schule ist klasse!
Schule ist klasse! Das weiß jeder, besonders in Zeiten von Corona. ARTE widmet der Institution, mit der jeder grenzenlose positive und negative Gefühle und Erinnerungen verbindet, einen Programmschwerpunkt mit sechs Spielfilmen, einem Kurzfilm und sechs Dokumentationen.
In "Madame Hyde" spielt eine der Grandes Dames des französischen Kinos, Isabelle Huppert, eine unsichere und unbeliebte Physiklehrerin, die tagtäglich mit den Schülern zu kämpfen hat. Als sie eines Nachts vom Blitz getroffen wird, wendet sich das Blatt - sie scheint nun übernatürliche Kräfte zu besitzen.
Bertrand Taverniers Sozialdrama "Es beginnt heute" zeigt die vergeblichen Bemühungen des Leiters einer Vor- und Brennpunktschule, jedem Schüler die gleichen Entfaltungsmöglichkeiten zu geben - gegen Armut und Arbeitslosigkeit der Eltern ist er machtlos.
"Endel der Fechter" basiert auf der Lebensgeschichte des estnischen Fechters Endel Nelis, der auf der Flucht vor der sowjetischen Geheimpolizei in den 50er Jahren eine Fechtschule in der Provinz gründet. Ein Film über Liebe und Integrität auch in schwierigen politischen Zeiten. Und über unsere Verantwortung gegenüber der nachwachsenden Generation.
Die Neuverfilmung des Kästner-Romans "Das fliegende Klassenzimmer" erzählt von den Erlebnissen der Internatsschüler des Thomanerchors Leipzig und zeigt, dass die Sorgen und Ängste von Kästners Protagonisten nichts an Aktualität eingebüßt haben.
"Die Schüler der Madame Anne" zeigt, wie eine Geschichtslehrerin in einem Lycée der Banlieue ihren Schülern mit ambitionierten Maßnahmen begegnet: Sie sollen mit Überlebenden des Holocaust sprechen.
Außerdem zeigt ARTE den Kurzfilm "Sing" von Kristof Deak sowie folgende Dokumentationen: "Maisonneuve - Eine Schule des Zusammenlebens" (Nicolas Wadimoff), "Die Schule der letzten Chance" (Thierry Michel), "Es ist ein Drama" (Eric Baudelaire), "Die Farben unserer Herkunft" (Claire Doutriaux), "Die Schule von morgen 1+2" (Frédéric Castaignède) und "Die gefährlichsten Schulwege der Welt" (Joachim Förster).

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 09.09.2020 um 21:45 Uhr auf Arte.

09.09.2020
21:45
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1599680700
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Schule/Ausbildung, Integration, Belgien, Menschen im Alltag, Migration
Alternative Ausstrahlungstermine:
09.09.2020 21:45 Uhr Arte