Es ist ein Drama

Dokumentarfilm Frankreich 2019 - Schwerpunkt: Schule ist klasse!

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Das Collège Dora Maar ist eine nagelneue Schule im Problemvorort Saint-Denis nördlich von Paris. Der französische Filmemacher Eric Baudelaire begleitet eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern über die gesamten vier Jahre am Collège, das bis zum Ende der Sekundarstufe I reicht. Der Film, der am Ende herauskommt, ist eine Mischung aus beobachtender Dokumentation und kollektiver Fiktion. Anfangs werden die Kinder gefilmt und interviewt, dann wirken sie zunehmend aktiv an den Dreharbeiten mit, und in der Abschlussklasse übernehmen sie schließlich ganz die Regie.


Das Collège Dora Maar ist eine nagelneue Schule im Problemvorort Saint-Denis nördlich von Paris und so etwas wie ein Territorium der Globalisierung: In der Zusammensetzung der Schülerschaft spiegelt sich die jüngere Geschichte Frankreichs wider. Der französische Filmemacher Eric Baudelaire begleitet eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern über die gesamten vier Jahre am Collège, das bis zum Ende der Sekundarstufe I reicht. Diese wegweisende Phase im Leben der Jungen und Mädchen fällt mit einer einschneidenden Zeit für die französische Gesellschaft zusammen.

Der Film, der am Ende herauskommt, ist eine Mischung aus beobachtender Dokumentation und kollektiver Fiktion. Anfangs werden die Kinder gefilmt und interviewt, dann wirken sie zunehmend aktiv an den Dreharbeiten mit, und in der Abschlussklasse übernehmen sie schließlich ganz die Regie. Seine eigene Geschichte erzählen, seinen eigenen Film machen: Das heißt auch, seinen Platz zu finden in einer Gesellschaft, die sich über Erzählungen definiert. In diesem Sinne wäre die Gewinnung erzählerischer Kompetenz ein Schritt auf dem Weg zum mündigen Bürger.

Die Gespräche in der Schule drehen sich ums Hier und ums Anderswo, um die fernen französischen Gebiete, in denen Palmen wachsen und die Trikolore flattert, und um Frankreichs Kolonien. Was bedeutet es überhaupt, Französin oder Franzose zu sein? Bei einer improvisierten Tonaufnahme diskutieren die Schüler ihre Auffassungen von Kino und Wirklichkeit. Die Debatte ist lebhaft, fast schon politisch - in Frankreich stehen die Präsidentschaftswahlen an. Der Film nimmt sich die Zeit, eine Gedankenwelt zu entwickeln. In einer Mischung verschiedener Genres von der Reportage über Filmessay und Fiktion bis hin zu einer Mischform, in der sich fiktive Figuren in die Wirklichkeit einmischen, spiegelt das Werk in Form und Vokabular den gesellschaftlichen Zusammenhang seiner Entstehung wider. Dabei werden die Schülerinnen und Schüler mit der Kamera in der Hand zu Koautoren des Films und lernen zugleich, ihr Leben selbst zu gestalten.

Immer wieder haben sich die Mitglieder der Film-AG des Collège Dora Maar in Saint-Denis, einem Pariser Vorort, und der Filmemacher Eric Baudelaire, der die Jugendlichen vier Jahre lang begleitete, die Frage gestellt, was sie da eigentlich tun. Bei ihrer Arbeit suchten sie nach einer Form, die den Besonderheiten jedes Einzelnen, aber auch der Gruppe als ganzer gerecht wird. Deshalb die Frage: Was produzieren wir da, wenn das Ergebnis weder eine Doku noch ein Spielfilm ist?

* Schwerpunkt: Schule ist klasse!
Schule ist klasse! Das weiß jeder, besonders in Zeiten von Corona. ARTE widmet der Institution, mit der jeder grenzenlose positive und negative Gefühle und Erinnerungen verbindet, einen Programmschwerpunkt mit sechs Spielfilmen, einem Kurzfilm und sechs Dokumentationen.
In "Madame Hyde" spielt eine der Grandes Dames des französischen Kinos, Isabelle Huppert, eine unsichere und unbeliebte Physiklehrerin, die tagtäglich mit den Schülern zu kämpfen hat. Als sie eines Nachts vom Blitz getroffen wird, wendet sich das Blatt - sie scheint nun übernatürliche Kräfte zu besitzen.
Bertrand Taverniers Sozialdrama "Es beginnt heute" zeigt die vergeblichen Bemühungen des Leiters einer Vor- und Brennpunktschule, jedem Schüler die gleichen Entfaltungsmöglichkeiten zu geben - gegen Armut und Arbeitslosigkeit der Eltern ist er machtlos.
"Endel der Fechter" basiert auf der Lebensgeschichte des estnischen Fechters Endel Nelis, der auf der Flucht vor der sowjetischen Geheimpolizei in den 50er Jahren eine Fechtschule in der Provinz gründet. Ein Film über Liebe und Integrität auch in schwierigen politischen Zeiten. Und über unsere Verantwortung gegenüber der nachwachsenden Generation.
Die Neuverfilmung des Kästner-Romans "Das fliegende Klassenzimmer" erzählt von den Erlebnissen der Internatsschüler des Thomanerchors Leipzig und zeigt, dass die Sorgen und Ängste von Kästners Protagonisten nichts an Aktualität eingebüßt haben.
"Die Schüler der Madame Anne" zeigt, wie eine Geschichtslehrerin in einem Lycée der Banlieue ihren Schülern mit ambitionierten Maßnahmen begegnet: Sie sollen mit Überlebenden des Holocaust sprechen.
Außerdem zeigt ARTE den Kurzfilm "Sing" von Kristof Deak sowie folgende Dokumentationen: "Maisonneuve - Eine Schule des Zusammenlebens" (Nicolas Wadimoff), "Die Schule der letzten Chance" (Thierry Michel), "Es ist ein Drama" (Eric Baudelaire), "Die Farben unserer Herkunft" (Claire Doutriaux), "Die Schule von morgen 1+2" (Frédéric Castaignède) und "Die gefährlichsten Schulwege der Welt" (Joachim Förster).

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 08.09.2020 um 00:00 Uhr auf arte.

08.09.2020
00:00
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1599516000
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Frankreich, Schule/Ausbildung, Porträt/Biografie, Kinder
Alternative Ausstrahlungstermine:
01.03.2022 00:30 Uhr arte
16.09.2020 00:55 Uhr arte
08.09.2020 00:00 Uhr arte