Der Kampf ums Wasser - Die Ökologiebewegung im Südwesten

2019 - Forscher ziehen einen Sedimentkern aus dem Grund des Bodensees. Auffällig schwarz zeichnen sich Sedimentschichten aus den 50er, 60er und 70er Jahren ab. Damals drohte der See unter der Last von Abwässern umzukippen. Wissenschaftler, Umweltschützer und Medien schlugen Alarm. In einer bis dahin beispiellosen Aktion investierten die Anrainerstatten über vier Milliarden EUR in Kläranlagen. An anderen Gewässern wurde nicht so konsequent gehandelt. So galt der Rhein bis in die 80er Jahre als die Kloake Europas. Dagegen machte die aufkommende Ökologiebewegung mobil. Im Juli 1985 fuhr Greenpeace mit der Beluga 1 den Rhein hinunter. Ein gigantisches Medienereignis. Ein Jahr später verursachte der Brand beim Basler Chemiekonzern Sandoz ein verheerendes Fischsterben im Rhein. Die Sandoz-Katastrophe markierte die Wende im Gewässerschutz. Endlich griffen schärfere Gesetze. Auch die Industrie reagierte und stellte ihre Produktion auf umweltschonende Verfahren um. Mit einem ehemaligen Greenpeace-Aktivisten entwickelte Trigema an der Schwäbischen Alb ein Verfahren zur Produktion von Biomode. Doch saubere Gewässer sind nicht unbedingt ökologisch intakt. Deshalb fordert die Europäische Wasserrahmenrichtlinie 2000 die Renaturierung heimischer Gewässer. Heute sind die Lachse ein Indikator dafür, dass es den Gewässern wieder besser geht. Doch Mikroplastik, Medikamentencocktails im Wasser oder die Folgen des Klimawandels sind neue Herausforderungen für Flüsse und Seen. Und für die Menschen.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 09.07.2020 um 21:00 Uhr auf ARD alpha.