Wahnsinn Lkw

Wie der globale Schwerverkehr uns alle kaputt macht

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Lkw reiht sich an Lkw. Der tägliche Wahnsinn auf unseren Autobahnen. Fast 80 Prozent der Güter werden auf der Straße transportiert. Doch rechnerisch sind über ein Drittel der Lastwagen leer. Billiger Diesel, osteuropäische Fahrer, die zu Dumpinglöhnen beschäftigt werden, und eine systematische Bevorzugung der Investitionen in die Straße machen den Lkw-Transport billiger als die Alternativen Bahn und Schifffahrt. Nutznießer des billigen Lkw-Transports ist unsere Wirtschaft - Leidtragende sind wir Bürger. Staus, Umweltverschmutzung, Gesundheitsrisiken, kaputte Straßen: Ein Lkw richtet an Autobahnen so viele Schäden an wie 60.000 Pkws.


Lkw reiht sich an Lkw. Fast 80% aller Waren und Güter werden mit dem Lastwagen transportiert. Mit drastischen Folgen für uns Bürger: Staus, Umweltverschmutzung, Gesundheitsrisiken, kaputte Straßen. Ein einziger Lkw richtet an unseren Autobahnen und Brücken so viel Schaden an, wie 60.000 Pkw.

Dabei fährt rechnerisch jeder dritte Lkw leer. Schuld daran sind politische Entscheidungen und wirtschaftliche Interessen. Jedes online-Paket muss so schnell wie möglich beim Kunden sein - und fährt unter Umständen in einem halbleeren Lkw von A nach B. Außerdem produziert die Wirtschaft inzwischen nach dem "just in time"-System: Zulieferteile werden direkt vor der Fertigung angeliefert. "Die Lager der Industrie sind auf die Straße verlegt worden und die rechte Autobahnspur ist jetzt die Lagerhalle. Das zahlen wir Steuerzahler, aber nicht die Unternehmen", sagt Michael Cramer, Europaabgeordneter der Grünen.

Billiger Diesel und osteuropäische Fahrer, die zu Dumping-Löhnen beschäftigt werden, machen Lkw-Transporte im Vergleich zur Alternative Bahn so günstig. Obendrein wird der Güterverkehr auf der Schiene immer wieder ausgebremst, weil Investitionen verschleppt werden. Beispiel Adorf im tschechisch-deutschen Grenzgebiet: weil am Grenzübergang auch die Elektrifizierung aufhört, läuft der Güterverkehr seit Jahren über die Straße und quer durch den Ort Adorf im Vogtland.

Dass es anders geht, zeigt die Schweiz. Dort ist der Marktanteil für Güter auf der Schiene doppelt so hoch wie in Deutschland. Ergebnis einer konsequenten Verkehrspolitik - ohne den Lobbyismus der Automobilindustrie. Film von Jens Niehuss und Marcel Martschoke, Deutschland 2019

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 24.05.2020 um 22:50 Uhr auf MDR.

24.05.2020
22:50
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Hörhilfe: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Wirtschaft, Auto/Kraftfahrzeug, Gesundheit/Medizin, Umweltfragen/Klima
Alternative Ausstrahlungstermine:
25.04.2021 23:05 Uhr MDR
15.12.2020 14:15 Uhr ARD-alpha
14.12.2020 20:15 Uhr ARD-alpha
24.05.2020 22:50 Uhr MDR
24.05.2019 09:25 Uhr arte
18.05.2019 01:30 Uhr arte
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