die nordstory - Geheimtipp in der Ostsee

Die Halbinsel Graswarder

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die Nehrungsinsel Graswarder vor Heiligenhafen direkt in der Ostsee löst Sehnsüchte aus. Ein einzigartiges Idyll mit 15 Häusern, man fühlt sich an karibische Welten erinnert. Aber es gibt auch Probleme dort. Ortsansässige erzählen, wie es sich auf dem Eiland rund um das Jahr lebt. Auch wie schwere Sturmfluten regelmäßig Schäden an der Düne und an den Fundamenten der Häuser anrichten und welche Kosten dann zu stemmen sind.
Die Nordstory zeigt über die Jahreszeiten hinweg den Fluch und Segen auf Heiligenhafens schöner Halbinsel Graswarder.


Die Nehrungsinsel Graswarder vor Heiligenhafen direkt in der Ostsee löst Sehnsüchte aus. Ein einzigartiges Idyll mit 15 Häusern, man fühlt sich an karibische Welten erinnert. Aber es gibt auch Probleme dort. Regelmäßig richten schwere Sturmfluten Schäden an der Düne und an den Fundamenten der Häuser an.

Seit 1968 steht Graswarder unter Naturschutz. Nur die dortigen Hauseigentümer und deren Gäste dürfen offiziell mit dem Auto bis zu den Gebäuden auf das Eiland fahren, das eineinhalb Meter aus dem Meer ragt. Die Besiedelung begann Ende des 19. Jahrhunderts mit dem aufkommenden Bädertourismus. Damals war der Graswarder noch eine echte Insel und nur über eine Holzbrücke vom Fischereihafen aus erreichbar. Wer dort heute eine der Strandvillen besitzt, hat sie entweder geerbt oder einfach Glück gehabt. Nur äußerst selten wechseln die beliebten Häuser den Besitzer. Und die Immobilienpreise können längst mit denen in Sylter Bestlagen mithalten.

Henning Kreiselmaier ist Teil einer Erbengemeinschaft, den insgesamt sechs Cousinen und Cousins gehört eines der Häuser auf Graswarder. Im Januar 2019 haben zwei besonders schwere Sturmfluten das Gebäude fast freigelegt. Nun muss der Hochwasserschutz erneuert werden. Aber die Eigentümer haben als Normalverdiener große Mühe, mehr als 200.000 Euro dafür aufzubringen.

Nur wenige Hausnummern weiter ist der Rückzugsort von Stararchitekt Meinhard von Gerkan. 1965, er hatte erst wenige Monate das Diplom in der Tasche, landet er seinen ersten, beruflichen Coup. Gemeinsam mit einem Studienfreund bekam er den Zuschlag für den Entwurf zum Bau des Flughafens Berlin-Tegel. Von den ersten Einnahmen kaufte sich Gerkan ein Haus auf dem Graswarder. Nach einigen Umbauten wurde es nicht nur das Feriendomizil für ihn und seine Familie, sondern auch Kreativort und Ruhepol. Von Graswarder aus hat von Gerkan Architekturprojekte in aller Welt entworfen.
Auch Klaus Dürkop kam 1965 zum ersten Mal nach Graswarder. Er engagierte sich hier sofort für den Natur- und Vogelschutz. Ihm ist es zu verdanken, dass Graswarder zum Schutzgebiet erklärt wurde. Seither leitet er die NABU-Station vor Ort und erklärt Besucherinnen und Besuchern die Vogelwelt. Inzwischen ist er über 80 Jahre alt und sucht dringend einen Nachfolger für das Ehrenamt. Bislang ohne Erfolg. Und auch der zurückgehende Bestand an Sturmmöwen bereitet ihm aktuell große Sorgen. Ein Räuber scheint es neuerdings auf den frisch geschlüpften Möwennachwuchs abgesehen zu haben. Marder? Fuchs? Ein Zaun soll nun das Brutgebiet der Vögel schützen.
Die Nordstory zeigt über die Jahreszeiten hinweg den Fluch und Segen auf Heiligenhafens schöner Halbinsel Graswarder.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 22.05.2020 um 20:15 Uhr auf Radio Bremen TV.

22.05.2020
20:15
Livestream
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Natur, Menschen im Alltag
Alternative Ausstrahlungstermine:
03.11.2021 15:00 Uhr NDR
03.11.2021 15:00 Uhr Radio Bremen TV
13.11.2020 15:00 Uhr NDR
13.11.2020 15:00 Uhr Radio Bremen TV
22.05.2020 20:15 Uhr NDR
22.05.2020 20:15 Uhr Radio Bremen TV