Berlin 1945 (1/2)

Tagebuch einer Großstadt

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Berlin, im Jahr 1945: Die Stadt, in der noch Hakenkreuzfahnen wehen, verwandelt sich erst in einen Kriegsschauplatz, dann in ein Trümmerfeld. Das letzte Aufgebot aus jungen Menschen stirbt sinnlos, bevor kurz darauf der Beginn einer neuen Zeit eingeleitet wird - mit Siegern und Besiegten, mit neuen Gedanken und neuen Fahnen über geduckten Köpfen.
Zusammengesetzt aus Tagebüchern, Dokumenten und Archivmaterial vieler verschiedener Akteure wird der Zweiteiler "Berlin 1945" zu einem vielstimmigen Tagebuch einer Großstadt, eine direkte Vergangenheitserfahrung aus der Perspektive der Zeitgenossen.


Berlin wiegt sich Anfang 1945 in der Illusion, den Krieg zu überstehen. Jeden Tag gibt es Bombenangriffe, jeden Tag werden Leichen bestattet und Brände gelöscht. Über dem Himmel der Stadt haben englische Piloten Angst, abgeschossen zu werden, während sich die Menschen in den Bunkern vor dem Feuersturm fürchten. Aber jeden Tag geht auch der Alltag weiter, zeigen die Kinos Unterhaltungsfilme, spielen die Orchester, öffnen die Läden und arbeiten die Behörden. Arbeiter aus ganz Europa werden in die Rüstungsindustrie gezwungen und Juden in den Tod geschickt.

Die Macht des Dritten Reiches ist ungebrochen, aber die Front rückt näher. Der Krieg zieht der Stadt entgegen und schließt den Kreis: Er kehrt zurück an seinen Ausgangspunkt und er kennt kein Erbarmen. Er trifft Frauen und Männer, Alte und Junge, Kinder und Greise. Er holt sich glühende Nationalsozialisten ebenso wie Zwangsarbeiter, die auf ihre Befreiung warten. In der Reichskanzlei schickt man die Kinder in die letzte Schlacht und die Stadt ins Verderben.

Die Soldaten der Roten Armee und der Wehrmacht liefern sich erbitterte Straßenkämpfe. Eine Zeit der unklaren Frontverläufe, jeder schießt auf jeden, niemand hat den Überblick. Zivilisten verstecken sich in Kellern, Kriegsgefangene warten darauf, dass die Lager geöffnet werden. SS-Männer erschießen Deserteure. Rotarmisten hoffen darauf, nicht in den letzten Tagen vor dem Sieg zu fallen.
Regisseur Volker Heise erzählt das Jahr 1945 in Berlin mit Archivmaterial aus den Blickwinkeln der Zeitgenossen, eine multiperspektivische, emotionale Seherfahrung: Geschichte wird lebendig.

Dokumentarfilm Deutschland 2020

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 05.05.2020 um 20:15 Uhr auf arte.

05.05.2020
20:15
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1588702500
Schlagwörter:75 Jahre Kriegsende, Dokumentation/Reportage, Geschichte, NS-Zeit und Folgen,
Alternative Ausstrahlungstermine:
05.05.2020 20:15 Uhr arte