Die Kunst findet nicht im Saale statt!

Der Plakatkünstler Klaus Staeck

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Klaus Staeck, Jahrgang 1938, gehört zu jener Generation von deutschen Intellektuellen, deren Leben mit der Geschichte der Bundesrepublik zusammenfällt. Er hat diese Geschichte künstlerisch begleitet und politisch kommentiert - und ist gestaltend Teil dieser Geschichte geworden. Der Autor Andreas Ammer zeigt in seinem Dokumentarfilm ein eindrucksvolles, inspirierendes Bild des Künstlers, Aktivisten und Menschen Klaus Staeck.


"Wenn ich irgendwo Ungerechtigkeit wittere, will ich etwas dagegen tun." (Klaus Staeck, 2018)

Klaus Staeck wurde 1938 geboren. Er gehört zu jener Generation von deutschen Intellektuellen, deren Leben mit der Geschichte der Bundesrepublik zusammenfällt. Er hat diese Geschichte künstlerisch begleitet und politisch kommentiert - und ist gestaltend Teil dieser Geschichte geworden.

Klaus Staeck gilt als bedeutendster politischer Grafiker und Plakatkünstler der Bundesrepublik, der mit seiner Kunst seit Ende der 1960er Jahre immer wieder pointiert und provokant die Missstände in Politik und Gesellschaft anprangert. Bekannt wurde er mit politischen Fotomontagen und Plakaten, deren bekanntestes "Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen" hohe fünfstellige Auflagen erzielte. Der Spruch wurde zum geflügelten Wort. Staeck ist ein populärer Künstler, der verstanden werden will. Mehr als 3.000 Einzelausstellungen sind ihm gewidmet worden.

Der in Bitterfeld aufgewachsene, stets streitbare Jurist wohnt seit seinem Abitur in Heidelberg. Dort gründete er den Produzentenverlag "Edition Staeck", der bis heute Kunst von großen Künstlerinnen und Künstlern für kleines Geld vertreibt.

Mehr als 40 Mal wurde er für seine Plakatkunst verklagt. Stets gewann er in der juristischen Auseinandersetzung, die nicht selten zum Spektakel geriet. Als enger Freund von Joseph Beuys wurde er Vorsitzender von dessen "Free International University" (FIU). Als Präsident der Berliner Akademie der Künste gestaltete er maßgeblich die ästhetische Wiedervereinigung der Republik Deutschland mit.

Andreas Ammer zeichnet in seinem Dokumentarfilm ein eindrucksvolles, inspirierendes Bild des Künstlers, Aktivisten und Menschen Klaus Staeck. Er begibt sich mit ihm gemeinsam auf die Spuren seiner Kindheit in Bitterfeld, begleitet ihn zu wichtigen Stationen seines künstlerischen Schaffens in Heidelberg und Berlin und lässt Weggefährtinnen und Weggefährten aus Kunst und Politik zu Wort kommen - darunter den weltweit gefragten Drucker und Verleger Gerhard Steidl sowie Martin Schulz und Monika Grütters. Dabei springt Ammer immer wieder zwischen den Zeiten hin und her - zwischen dem jungen und dem nun über 80-jährigen Klaus Staeck. Private Filmaufnahmen Staecks geben Einblicke in die frühe Zeit seiner Aktionskunst mit Christo und die Künstlerfreundschaft mit Joseph Beuys. Der Film erzählt spannend, informativ und einfühlsam.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 16.04.2020 um 22:45 Uhr auf SWR.

16.04.2020
22:45
Livestream
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Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Porträt/Biografie, Kunst
Alternative Ausstrahlungstermine:
16.04.2020 22:45 Uhr SWR
16.04.2020 22:45 Uhr SR