Irgendwer zahlt immer - Vom Wert der Arbeit
Ein Dokumentarfilm von Sascha Adamek und Martin Hahn
Wir erleben, was der ökonomische Druck mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten macht: Mit dem Milliardär Reinhold Würth, mit seiner Fabrikarbeiterin, mit seinem Verkaufsvertreter, aber auch mit dem Bauunternehmer, der wiederum versucht, die Preise des Würth-Vertreters zu drücken und - ungewollt - dessen Provision schmälert. Würth rechnet offen vor, dass der Wert seiner Unternehmen bei einem Verkauf bis zu 14 Milliarden Euro einbrächte. Und er habe 75.000 Menschen Arbeit gegeben. Seine Fabrikarbeiterin kommt gerade so über die Runden. Der Start-up-Unternehmer Niklas Östberg kämpft mit seinem Unternehmen ‚Delivery ...
Wir erleben, was der ökonomische Druck mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten macht: Mit dem Milliardär Reinhold Würth, mit seiner Fabrikarbeiterin, mit seinem Verkaufsvertreter, aber auch mit dem Bauunternehmer, der wiederum versucht, die Preise des Würth-Vertreters zu drücken und - ungewollt - dessen Provision schmälert. Würth rechnet offen vor, dass der Wert seiner Unternehmen bei einem Verkauf bis zu 14 Milliarden Euro einbrächte. Und er habe 75.000 Menschen Arbeit gegeben. Seine Fabrikarbeiterin kommt gerade so über die Runden. Der Start-up-Unternehmer Niklas Östberg kämpft mit seinem Unternehmen ‚Delivery Hero' gegen die harte globale Konkurrenz - und verliert am Ende den deutschen Markt an den Konkurrenten ‚Lieferando'. Doch diese "Niederlage" spült für Östberg zugleich 1 Milliarde Euro in die Kasse. "So funktioniert Kapitalismus", sagt die Radkurierin, die für 9 Euro die Stunde unterwegs ist, zum beinharten Konkurrenzkampf. Der Jungbauer Bertram Dohle aus dem sauerländischen Dorf Kallenhardt sagt, man habe hier so etwas "wie ein eigenes kleines Wirtschaftssystem." Das heißt, man hilft sich, wo man kann - und das oft unentgeltlich. Denn die Landwirte sind am Ende der Wertschöpfungskette in der Nahrungsmittelwirtschaft. Das Porträt der Familie Dohle zeigt, wie sich Menschen organisieren, um auf einem globalen Markt bestehen zu können. Und es zeigt, dass Tradition und Heimatgefühl keine leeren Worthülsen sind, sondern zum Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen gerade vor den Drohkulissen des globalen Marktes positiv beitragen können. Das tägliche Hamsterrad dreht sich immer schneller, aber die Menschen in diesem Film behalten ihren Humor und lassen sich ihre Würde nicht nehmen. Das ist eine Erkenntnis des Dokumentarfilms von Sascha Adamek und Martin Hahn.
Preise und Auszeichnungen
Gewinner des ARD-Dokumentarfilm-Wettbewerbs "Top of the docs"
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Stefanie Schneck
WDR Presse und Information
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