Volldampf und Funkenflug

175 Jahre Ferneisenbahn Leipzig-Dresden

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Es war das klassische Prestige-Duell schon 1839: Deutschland gegen England. England gewann: auf deutschem Boden. Als die erste Fernbahn auf dem europäischen Festland am 7. und 8. April 1839 durch eine Jungfernfahrt von Leipzig nach Dresden und zurück eingeweiht wurde, da hatten die Ingenieure und Zugführer von der Insel alles fest im Griff: ihre Loks, ihre Schienen, ihr Know-how. Vor 240.000 Schaulustigen dampfte Englands Stolz durch Sachsen.


Es war das klassische Prestige-Duell schon 1839: Deutschland gegen England. England gewann: auf deutschem Boden. Als die erste Fernbahn auf dem europäischen Festland am 7. und 8. April 1839 durch eine Jungfernfahrt von Leipzig nach Dresden und zurück eingeweiht wurde, da hatten die Ingenieure und Zugführer von der Insel alles fest im Griff: ihre Loks, ihre Schienen, ihr Know-how. Vor 240.000 Schaulustigen dampfte Englands Stolz durch Sachsen.

Die erste voll funktionsfähige deutsche Lok - die Saxonia - wurde dagegen sabotiert: Der Koks zur Befeuerung des Kessels wurde zu spät angeliefert. Die Saxonia startete somit erst Stunden nach den englischen Dampfrössern; Bahnschranken standen quer über dem Gleisbett und mussten harsch durchfahren werden. Kollateralschaden auch bei Riesa - eine falsch gestellte Weiche lässt die Saxonia mit einer abgestellten englischen Ersatzlok zusammen krachen. Die deutsche Zugmaschine dampft unbeeindruckt weiter - die englische ist Schrott.

Der Slogan "Made in Germany" beginnt seinen Siegeszug. Und ein gesamtdeutsches Eisenbahnnetz wird von diesem Jahrhundertereignis befeuert: keine moderne Mobilität, kein Post-, Waren- und Personenverkehr wie wir ihn heute kennen scheint rückblickend möglich, ohne dass Historiker nicht an die Geburtsstunde der ersten deutschen Ferneisenbahn vor 175 Jahren erinnerten.

Aber warum erschoss sich der Initiator und entscheidende Ideengeber für den Streckenbau mit einer Reisepistole? Weshalb sprachen seinerzeit Ärzte von Lebensgefahr, wenn man mit der Bahn führe? Und welche übermenschlichen Anstrengungen erforderten die kühnen, als Sensationen gefeierten Erstbauten einer Eisenbahnbrücke und eines Tunnels? Was ist heute noch an Spuren aus der Mitte des 19. Jahrhunderts entlang der Strecke zu entdecken?

Dafür flog eine Kamera die historischen 116,4 Gleiskilometer in einem Hubschrauber ab, entdeckt das Filmteam zwei nahezu vergessene Bahnhöfe aus der Frühzeit der Dampfrösser und beweist u.a., dass Riesa keine Stahl- und Wurzen keine Backstadt wären ohne den Einfluss der Eisenbahn. Zug um Zug - Eisenbahn früher und heute

Aus der Reihe "Der Osten - Entdecke wo du lebst"

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 28.03.2020 um 11:45 Uhr auf MDR.

28.03.2020
11:45
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1585392300
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Eisenbahn, Rückblick
Alternative Ausstrahlungstermine:
28.03.2020 11:45 Uhr MDR
12.07.2017 13:48 Uhr 3sat
15.10.2016 11:30 Uhr MDR