Leschs Kosmos
Jagen für den Artenschutz
Jäger bezeichnen sich gern als Artenschützer. Ist das nur Rechtfertigung für ein blutiges Hobby, oder kann Jagd tatsächlich auch dem Artenschutz dienen?
In Deutschland sind Jäger zu Erhalt und Pflege von jagdbarem Wild verpflichtet. Daher behaupten Jagdverbände gern, sie seien Institutionen für Natur- und Artenschutz. Doch Fälle illegaler Tötung von Wölfen sowie Waschbär- und Rotwildjagd zeigen: So einfach ist das nicht.
Harald Lesch geht der Frage nach, unter welchen Umständen Jagd tatsächlich zum Artenschutz beitragen kann. Offensichtlich ist das jedenfalls nicht. Denn immer wieder werden zum Beispiel Wölfe in Deutschland gewildert, obwohl sie durch mehrere Gesetze streng geschützt sind. In allen Fällen, bei denen Munition nachgewiesen werden konnte, handelte es sich um Jagdmunition. In diesen Fällen sind die Jäger eindeutig keine Artenschützer. Aber auch jenseits von strafbarem Fehlverhalten - wissenschaftlich ist der Zusammenhang zwischen Jagd und Artenschutz ebenfalls nicht einfach zu klären.
Seit einigen Jahrzehnten vermehrt sich der Nordamerikanische Waschbär in Deutschland unkontrolliert. Der Allesfresser steht im Verdacht, eine Bedrohung für heimische Reptil- und Vogelarten zu sein. Deshalb wird er flächendeckend verfolgt und getötet. Aber in nur wenigen Fällen ist wirklich nachgewiesen, dass er das ökologische Gleichgewicht tatsächlich nachhaltig stört. Wann darf der Mensch in die natürlichen Prozesse eingreifen?
Bilder von Jägern, die vor erlegten Löwen oder Elefanten posieren, sorgen regelmäßig für Negativschlagzeilen. Und doch reisen jedes Jahr etwa 20 000 Trophäenjäger aus Amerika und Europa nach Afrika, um ganz legal auf die "Big Five" anzulegen. Dabei stehen Elefant, Nashorn, Löwe, Büffel und Leopard allesamt auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Stimmt es, dass ihr Überleben nur dann sicher ist, wenn sie auch bejagt werden dürfen, wie nicht nur die Trophäenjäger behaupten?
In Deutschland fordert aktuell eine Petition der Deutschen Wildtierstiftung "Freiheit für das Rotwild". Der Hirsch soll in heimischen Wäldern endlich wieder ungehindert wandern dürfen. Nur so könne er seine Funktion im Ökosystem erfüllen und damit zur Artenvielfalt beitragen. Eine gezielte Bejagung des Rotwildes ist für das Gelingen dieses Vorhabens wesentlich - doch nur mit einem ganz neuen Jagdkonzept.
Jagd kann dem Artenschutz dienen. Aber welche Bedingungen müssen dabei gelten? Braucht die Jägerschaft gar ein neues Selbstverständnis? Harald Lesch sucht nach Antworten.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 29.03.2020 um 05:30 Uhr auf ZDFinfo.
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