Bilderbuch Deutschland

Passau - Leben an drei Flüssen



Der Stadtbrand von 1662 hatte trotz aller Schäden letztendlich auch seine gute Seite: Auf den Fundamenten der Gotik entstanden einzigartige barocke Schmuckstücke. Die oft vom Hochwasser bedrohte Drei-Flüsse-Stadt am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz strahlt in satten Farben, auf den Fassaden setzen Stuck und Erker idyllische Akzente, die verschachtelten Quartiere mit ihren Rundbögen und Innenbögen verbreiten geradezu italienisches Flair.


Kelten, Römer und Baiern, Handelsherren und vor allem machtbewusste Fürstbischöfe kontrollierten von der strategisch günstigen Landzunge aus weite Teile des Umlandes. Schon im Mittelalter war die Stadt kulturelles Zentrum und Tor zum Osten mit einem geschäftigen Binnenhafen. Ihr Geld verdienten die Passauer Bürger mit Salz-, Getreide- und Holzhandel, die wahren Herren residierten hingegen auf der Feste Oberhaus: Bereits 739 gründete der Hl. Bonifatius das Bistum, das zur größten Diözese des Heiligen Römischen Reiches heranwuchs. Bis ins 19. Jahrhundert hinein lenkte der Kirchenadel die Geschicke der Stadt. Prachtvolle Kirchen und Klöster, Residenzen und Portale sowie die größte Orgel der Welt mit fast 18.000 Pfeifen zeugen von dieser Zeit.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 17.02.2020 um 14:00 Uhr auf BR.