Philosophie
Das Versprechen
Warum werden Politiker wiedergewählt, obwohl sie ihre Versprechen nicht gehalten haben? Was ist der Unterschied zwischen Versprechen und Verpflichtung? Muss ein Versprechen unbedingt Ergebnisse hervorbringen? Ein Versprechen dient dem Ausdruck eines gemeinsamen Ideals, einer mobilisierenden Utopie, und es soll Hoffnung erzeugen. Paradoxerweise sind Versprechen notwendig, um Zukunftsperspektiven zu öffnen; doch nur, wenn sie nicht gehalten werden, bleiben diese Perspektiven offen. Würden alle Versprechen verwirklicht, bedeutete dies die absolute Vorhersehbarkeit, das Ende der Kontingenz, welche die Geschichte erzeugt.
Warum werden Politiker wiedergewählt, obwohl sie ihre Versprechen nicht gehalten haben? Was ist der Unterschied zwischen Versprechen und Verpflichtung? Muss ein Versprechen unbedingt Ergebnisse hervorbringen, oder soll es nur die Adressaten begeistern? Ein Versprechen wird weder gewünscht noch abgegeben, "um gehalten zu werden": Es dient dem Ausdruck eines gemeinsamen Ideals, einer mobilisierenden Utopie, und es soll Hoffnung erzeugen.
Paradoxerweise sind Versprechen notwendig, um Zukunftsperspektiven zu öffnen; doch nur, wenn sie nicht gehalten werden, bleiben diese Perspektiven offen. Würden alle Versprechen verwirklicht, bedeutete dies die absolute Vorhersehbarkeit, das Ende der Kontingenz, welche die Geschichte erzeugt.
Matthieu Rougé, Bischof von Nanterre, ist einer der Gäste der heutigen Sendung. Er äußert sich zur Bedeutung der Verheißung der "Rückkehr des Messias", des "neuen Bundes" in der christlichen, insbesondere katholischen Theologie. Vincent Peillon, der zweite Gast der Sendung, sieht darin ein interessantes Paradigma des Versprechens, das es ermöglicht, sich von der modernen, vertraglichen Auffassung des Versprechens zu lösen, um zum biblischen Sinn des Begriffs zurückzukehren und gleichzeitig die theologische Dimension des Politischen wieder stärker zu berücksichtigen - also die Verpflichtung auf die Zukunft und die Planung des Künftigen. Nur so könne man die Verbindung zwischen den vergessenen Aspekten der sozialistischen Tradition und der theologischen Dimension des Politischen, die Verheißung einer besseren Zukunft, wiederherstellen. Jeden Samstag lädt ARTE zum Philosophieren ein. Der Philosoph und Moderator Raphaël Enthoven zieht eine Linie von der Vergangenheit zur Gegenwart und verbindet die vermeintlich trockene Literatur der großen Philosophen mit aktuellem Zeitgeschehen. Jede Woche zu einem neuen Thema.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 18.01.2020 um 23:30 Uhr auf arte.
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