Zum Sterben schön

Musik für das Finale

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Musik spielt nicht nur im Leben eine große Rolle - auch noch im Tod und über den Tod hinaus. Kein Komponist der letzten Jahrhunderte, der dafür nicht eigens eine Musik geschrieben hätte: vom zarten Streichquartett bis zum mächtigen Requiem. Wut, Verzweiflung, Liebe, Hoffnung - und auch der Wunsch nach Versöhnung mit dem Schicksal: All das sollen die letzten Lieder leisten. Aber so, wie sich die Gesellschaft verändert, ändert sich auch die Musik am Grab. Wurden früher auf Beerdigungen Trauermärsche und Kirchenlieder gespielt und gesungen, findet man heute immer häufiger Pop- und Rocksongs.


Musik spielt nicht nur im Leben eine große Rolle - auch noch im Tod und über den Tod hinaus. Kein Komponist der letzten Jahrhunderte, der dafür nicht eigens eine Musik geschrieben hätte: vom zarten Streichquartett bis zum mächtigen Requiem. Wut, Verzweiflung, Liebe, Hoffnung - und auch der Wunsch nach Versöhnung mit dem Schicksal: All das sollen die letzten Lieder leisten. Aber so, wie sich die Gesellschaft verändert, ändert sich auch die Musik am Grab. Wurden früher auf Beerdigungen Trauermärsche und Kirchenlieder gespielt und gesungen, findet man heute immer häufiger Pop- und Rocksongs, von Musikern wie Eric Clapton oder Elton John, die mit diesen Liedern ihre eigene Trauer bewältigt haben. Eine eigene "Top Ten der Trauermusik" gibt es mittlerweile, von Frank Sinatra bis zur Deutschrock-Band Unheilig mit ihrem Lied "Geboren um zu leben".

Der Film ist eine Dokumentation über die Entwicklung der Trauermusik und ihr Verhältnis zum Tod. Gedreht wurde auf verschiedenen Friedhöfen in Deutschland und auch auf dem Wiener Zentralfriedhof, auf dem immer wieder besonders pompöse Beerdigungen stattfinden ("die schöne Leich"). Überall werden längst nicht mehr alte Kirchenlieder gespielt. In Dortmund filmte das Kamerateam die Beerdigung eines BVB-Fans, bei der man sich wie in der Südkurve fühlen konnte - und die Trauergemeinde stimmte mit ein in die schwarzgelben "Schlachtgesänge". Bei dem Revier-Rivalen Schalke 04 war die Kamera beim ersten Spatenstich für ein Grabfeld in Form eines Fußballplatzes dabei, auf dem sich die Schalke-Fans bald in Sichtweite des Stadions bestatten lassen können. "Tanzt an meinem Grab" fordert die Stuttgarter Band HISS in ihrer "Grabpolka" und die Mardi-Gras-Brass-Band bringt die Tradition der New Orleans Funeral Marchbands nach Deutschland. In Interviews sprechen Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Sänger wie Harald Schmidt, André Heller, Wolfgang Ambros, Gotthilf Fischer u. a. über den Tod und die Musik.

Wie haben sich die "Funeral Songs", die letzten Lieder, verändert? Welche werden am häufigsten gewünscht? Welche Geschichte steckt dahinter? Wie kann die Musik über den Tod eines geliebten Menschen mit hinweghelfen? Der Film versucht, auf solche Fragen Antworten zu geben und zeigt, dass Musik "zum Sterben schön" sein kann. 22.11.2012 Das Erste

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 24.11.2019 um 09:15 Uhr auf SWR.

24.11.2019
09:15
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1574583300
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Menschen im Alltag
Alternative Ausstrahlungstermine:
24.11.2019 09:15 Uhr SR
24.11.2019 09:15 Uhr SWR
25.11.2018 09:15 Uhr SR
25.11.2018 09:15 Uhr SWR
20.11.2016 09:40 Uhr SR
23.11.2014 10:30 Uhr SWR
24.07.2014 01:15 Uhr RBB