Die gefährlichsten Schulwege der Welt: Sibirien

ARD-Themenwoche "Zukunft Bildung"

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Der achtjährige Alioscha trödelt gerne. Seine Mutter Irina sieht das alles andere als gern - denn trödeln kann am kältesten bewohnten Ort der Welt durchaus lebensgefährlich sein. Wer sich zu lange ungeschützt in der Kälte aufhält, kann leicht erfrieren. Bei durchschnittlichen Winter-Temperaturen von -40 Grad Celsius wird im sibirischen Oimjakon alles Alltägliche zur Herausforderung, der tägliche Schulweg wird für die Kinder des 500 Seelen-Ortes zur wahren Abenteuerreise. Denn Alioscha und seine Schulkameraden haben den kältesten Schulweg der Welt.


Der achtjährige Alioscha trödelt gerne. Seine Mutter Irina sieht das alles andere als gern - denn trödeln kann am kältesten bewohnten Ort der Welt durchaus lebensgefährlich sein. Wer sich zu lange ungeschützt in der Kälte aufhält, kann leicht erfrieren. Bei durchschnittlichen Winter-Temperaturen von -40 Grad Celsius wird im sibirischen Oimjakon alles Alltägliche zur Herausforderung, der tägliche Schulweg wird für die Kinder des 500 Seelen-Ortes zur wahren Abenteuerreise. Denn Alioscha und seine Schulkameraden haben den kältesten Schulweg der Welt.
Morgens um sechs Uhr beginnt der Tag mit einem Blick auf das Thermometer: Zeigt es unter -54 Grad Celsius an, bereitet Mutter Irina ihren kleinen Alioscha für die Schule vor, ist es kälter, darf Alioscha noch ein bisschen liegen bleiben - erst ab -54 Grad gibt es kältefrei für die Kinder in Oimjakon.
Als erstes holt Irina Eisblöcke aus dem nahegelegenen Fluss und schmilzt das Eis auf dem Herd, damit sich ihr Sohn den Schlaf aus den Augen waschen kann: fließendes Wasser gibt es nicht im Haus, die Rohre würden bei den Temperaturen bersten. Den Wohnraum hat Mutter Irina auf etwa 20 Grad geheizt. Wenn Alioscha die Haustür nach draußen öffnet, um zur Schule zu gehen, ist es siebzig Grad kälter - Alltag in Oimjakon. Die Kälte, sie bestimmt das ganze Leben dort.
Niemand weiß das besser als Gregori, der einzige Busfahrer des Dorfes. Ihm vertrauen viele Eltern allmorgendlich ihre Kinder an, er sammelt diejenigen ein, die außerhalb des Dorfes wohnen. Damit sein Bus bei diesen extremen Temperaturen überhaupt fährt, hat ihn Gregori besonders präpariert. Ein Motorausfall mit Schulkindern an Bord könnte fatal enden.
Fast 50 Kinder warten entlang der Strecke auf den Bus - genaue Abfahrtszeiten gibt es nicht - sie lassen sich einfach nicht planen. Wer den Bus verpasst, muss umkehren - oder zu Fuß zur Schule gehen. Auch wenn die Kinder warm angezogen sind - vier Kleidungsschichten, darüber noch mal zwei Jacken, zwei Paar Handschuhe, ein dicker Schal und eine warme Pelz-Mütze - sind sie nach ein paar Minuten durchgefroren.
Die Reihe "Die gefährlichsten Schulwege der Welt" begleitet diesmal drei Kinder im äußersten Osten Russlands - dort, wo der arktische Wind ungehindert das Land in eine Kältekammer verwandelt. Wie gehen die Menschen mit diesen extremen Bedingungen um? Wie haben sie sich über die Jahrhunderte daran gewöhnt? Was treibt die Kinder und deren Eltern jeden Morgen an, erneut die Strapazen dieses gefährlichen Schulweges auf sich zu nehmen? Wie leben Menschen und Tiere in dieser lebensfeindlichen Umgebung?
Eingerahmt von beeindruckenden Naturaufnahmen ergeben die vielen kleinen und großen Geschichten entlang des Schulweges ein spektakuläres Bild des kältesten bewohnten Ortes der Welt, erzählt aus der Perspektive der wissenshungrigen Schulkinder.
Zwei Wochen lang war Regisseur Raphael Lauer für diese außergewöhnliche Reportage unterwegs, begleitete Schüler, Eltern und Lehrer. Sie alle ließen ihn teilnehmen an ihrem ganz normalen Leben, das doch vor allem eines ist: außergewöhnlich.
Die fünfteilige Reihe "Die gefährlichsten Schulwege der Welt" taucht ein in die verschiedenen Kulturen der Welt. Die Serie dringt zu Menschen vor, die in noch völlig ursprünglichen und von der Zivilisation beinahe unentdeckten Landschaften leben und sich im Einklang mit ihnen befinden.
Artenreichtum, extreme Wetterverhältnisse und die geografische Einzigartigkeit prägen die Landschaften und das Leben der dort ansässigen Menschen. Die Serie begleitet die Schulkinder der unterschiedlichen Regionen, beginnend in ihrem Lebensumfeld über den Schulweg bis in die unterschiedlichen Schulen. Klettern, balancieren, leiden - alles für das eine Ziel: ein besseres Leben.
ARD-Themenwoche: Zukunft Bildung
Wer gebildet ist, lebt länger. Von welchen Faktoren hängt das ab, und wie kann man unabhängig von Herkunft und Alter mit Bildung sein Leben verändern? Das sind Fragen, die in der ARD-Themenwoche "Zukunft Bildung" vom 9. bis 16. November 2019 beantwortet werden. Das Erste, die Fernseh- und Radioprogramme der ARD und die Online-Angebote der Senderfamilie stellen in zahlreichen Sendungen und Beiträgen vor, wie Bildung gelingen kann und welche Chancen sie bietet. Federführer der 14. ARD-Themenwoche ist der Westdeutsche Rundfunk (WDR).

WDR-Intendant Tom Buhrow: "Lernen bringt uns nicht nur weiter, es macht auch Spaß und bereichert uns. Die ARD-Themenwoche wird sich der "Zukunft Bildung" in Radio, Fernsehen und im Digitalen nähern. Wir wollen Menschen vorstellen, die ihr Leben dank Bildung positiv verändert haben. Und wir wollen Menschen wertschätzen, die anderen Begeisterung und Freude am Lernen vermitteln."

Geplant sind Beiträge in allen Genres - von bundesweit bis regional, von dokumentarisch bis fiktional, von informativ und investigativ bis unterhaltsam. Das Erste, die Fernseh- und Radioprogramme der ARD und die Online-Angebote der Senderfamilie widmen sich vor allem diesen Themen: Bildungsalltag, Diversität, Digitalisierung, politische Blockaden und Bildung im Vergleich.

Pünktlich zur Themenwoche startet die ARD im Netz ein neues, innovatives Bildungsangebot: Mit dem "App-Maker" machen Erwachsene mühelos erste Schritte im Programmieren. Für Kinder gibt es bereits das Angebot "Programmieren mit der Maus". Die neue Plattform "Schule digital" bündelt erstmals die zahlreichen Bildungsangebote der ARD. In der Themenwoche ist auch das Publikum gefragt: Bei der Aktion #dankdir können alle "Einfach mal Danke sagen" und ihren Wegbegleiter*innen und Förderern Wertschätzung entgegenbringen.

Alle Informationen zur ARD-Themenwoche "Zukunft Bildung" werden online unter themenwoche.ARD.de gebündelt. Ab November bieten dort viele aktuelle Beiträge einen breiten Zugang zu den digitalen Angeboten der Themenwoche rund um Bildungsalltag, Diversität oder Digitalisierung.

Alle Landesrundfunkanstalten der ARD rufen ihre Nutzer*innen dazu auf, sich über die sozialen Netzwerke an der Diskussion rund um das Thema Bildung zu beteiligen. Unter den Hashtags #ZukunftBildung und #ARDThemenwoche können sie sich austauschen. Zudem bietet der Twitterkanal @ARDThemenwoche Informationen rund um die ARD-Themenwoche 2019. Das Teletext-Angebot des Ersten unterstützt die Themenwoche mit einem Informationspaket ab Videotextseite 800.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 12.11.2019 um 15:15 Uhr auf MDR.

12.11.2019
15:15
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1573568100
Schlagwörter:ARD-Themenwoche 2019, Bildungsfernsehen, Kinderprogramm, Schule/Ausbildung
Alternative Ausstrahlungstermine:
05.12.2022 15:34 Uhr 3sat
13.08.2021 05:41 Uhr 3sat
12.08.2021 16:47 Uhr 3sat
20.12.2020 14:01 Uhr 3sat
31.01.2020 04:00 Uhr Phoenix
13.01.2020 03:37 Uhr 3sat
12.01.2020 14:52 Uhr 3sat
12.11.2019 15:15 Uhr MDR