50 Jahre Unter unserem Himmel

Nanga Parbat - Der tödliche Berg

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Im Sommer 2004 war der renommierte Bergfilmer Gerhard Baur zusammen mit vier verschiedenen Bergsteigergruppen an der Diamirseite des Nanga Parbat in Pakistan. Für den 64-jährigen Günter Jung erfüllte sich damit sein größter Wunsch. Doch auf dem Abstieg, wenige Stunden nach dem großen Erfolg, stürzt Günter Jung in die dunkle Tiefe. Sein Freund Markus Walter will helfen, steigt ab in unbekanntes Gelände, stürzt selbst und erlebt eine Odyssee. Gerhard Baur hat diese Tragödie mit den dramatischen Dokumenten der Besteigungsgeschichte zu einer zweiteiligen Dokumentation verwoben.


Unter Bergsteigern gilt der Nanga Parbat im Himalaja als einer der schwierigsten und gefährlichsten Berge überhaupt. Kein Achttausender ist so tief verbunden mit der deutsch-österreichischen Geschichte wie der Nanga Parbat, der "Nackte Berg", wie ihn die Einheimischen nennen. Und an keinem anderen Berg werden die Licht- und Schattenseiten des Wettlaufs um die höchsten Berge so eindringlich sichtbar wie hier. Viele Bergsteiger haben beim Versuch, den 8125 Meter hohen Gipfel zu erklimmen, ihr Leben gelassen.

Im Sommer 2004 war der renommierte Bergfilmer Gerhard Baur zusammen mit vier verschiedenen Bergsteigergruppen an der Diamirseite des Nanga Parbat in Pakistan. Gerhard Baur hat eine besondere Beziehung zum "Nackten Berg": 1970 war er bei der berühmten Expedition dabei, die über die 4500 Meter hohe Rupalflanke führte, die höchste Fels- und Eiswand der Erde. Zusammen mit Reinhold Messner und dessen Bruder Günther stand er unter dem Gipfel, wo jeder für sich entscheiden musste: umkehren oder weiter hinauf in die Todeszone?

Günther Messner kostete die Entscheidung das Leben. Reinhold Messner brachte es den ersten großen, aber auch tragischen Sieg. Gerhard Baur verzichtete auf den Gipfel und nahm für sein weiteres Leben die Erfahrung mit, wie nah Erfolg und Tragödie beim Bergsteigen beieinander liegen.

Wer einen hohen Gipfel bezwingt, erlebt diesen Augenblick wie im Rausch. Aber schon der nächste Schritt kann der letzte sein. An den tückischen und unberechenbaren Gefahren des Berges hat sich trotz modernster Technik und Wissen nicht viel geändert. Während im vorangegangenen Sommer eine Bergsteigergruppe erfolgreich den Gipfel bestieg und ohne Verletzungen und Erfrierungen das Basislager erreichte, musste die nachfolgende Gruppe nach einer Schlechtwetterperiode mit sehr viel Neuschnee alle Energie und Willenskraft aufbringen und konnte erst nach Anbruch der Dunkelheit den Gipfel erreichen.

Für den 64-jährigen Günter Jung erfüllte sich damit sein größter Wunsch. Als 14-jähriger Junge hatte er einen Vortrag des Erstbesteigers Hermann Buhl gesehen und seitdem hatte ihn die Faszination des Nanga Parbat nicht mehr losgelassen. Doch auf dem Abstieg, wenige Stunden nach dem großen Erfolg, stürzt Günter Jung in die dunkle Tiefe. Sein Freund Markus Walter will helfen, steigt ab in unbekanntes Gelände, stürzt selbst und erlebt eine Odyssee, die ihn an die Grenze seiner seelischen und physischen Leistungsfähigkeit bringt.

Gerhard Baur hat diese Tragödie mit den dramatischen Dokumenten der Besteigungsgeschichte zu einer zweiteiligen Dokumentation verwoben, die mit faszinierenden Bildern und überraschend ehrlichen und eindrucksvollen Erzählungen den Mythos Nanga Parbat aufzeigt und hinterfragt. Zum 50-jährigen Jubiläum von "Unter unserem Himmel" wird der zweite Teil noch einmal gezeigt.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 19.10.2019 um 18:30 Uhr auf ARD alpha.