Affenwelten (1/3)

Planet der Primaten

Film von Gavin Boyland, Rosie Thomas und Giles Badger
(aus der ZDF-Reihe "Terra X")
43min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Affen sind uns unter allen Lebewesen am ähnlichsten. Aber gerade deshalb ist unser Verhältnis zu ihnen ambivalent. Denn die große Ähnlichkeit hält uns einen Spiegel vor.

Der Dreiteiler vermittelt außergewöhnliche Einblicke in das fesselnde, oft verborgene Leben unserer Artgenossen und liefert überraschende Enthüllungen über eine Gruppe von Tieren, die wir nur zu kennen glaubten. In Teil eins geht es um extreme Lebensräume.

Die große Ähnlichkeit mit unseren Verwandten im Tierreich zeigt uns, woher wir kommen und welches Erbe wir in uns tragen. Das kann skurril und komisch wirken, anrührend und sympathisch, aber auch unangenehm, wenn wir Verhaltensweisen entdecken, die wir an uns selbst abstoßend finden. Diese gemischten Gefühle spürt jeder, der dem winzigen Zwergseidenäffchen, den ulkigen Nasenaffen oder den aggressiven Mantelpavianen begegnet. Noch mehr verblüffen uns die sozialen Schimpansen, die klugen Orang-Utans, die liebevollen Bonobos oder die majestätischen Gorillas. Tatsächlich teilen wir bis zu 98 Prozent unserer Erbanlagen mit Affen.

Vor etwa sechs Millionen Jahren haben sich unsere Wege getrennt. Heute gewinnen Wissenschaftler immer faszinierendere Einblicke in die weitverzweigte Welt der Primaten. Fast 500 Arten existieren in allen erdenklichen Lebenswelten - und längst sind noch nicht alle entdeckt. Jede zweite ist heute allerdings vom Aussterben bedroht, da ihr Lebensraum vernichtet wird. Pro Minute verlieren zum Beispiel die tropischen Regenwälder Flächen, die etwa 35 Fußballfeldern entsprechen.

"Terra X" geht auf eine Entdeckungsreise rund um den Globus bis in die hintersten Ecken der Welt, um Affen in freier Wildbahn aufzuspüren. Erstmals entsteht ein umfassendes und ultimatives Porträt der Primaten. Den international erfahrenen Naturfilmern ist es gelungen, rasende Jagden in tiefsten Dschungelwäldern zu verfolgen, intime Momente im engsten Familienkreise der Bonobos festzuhalten und selbst seltenen und scheuen Spezies wie dem Fingertier oder den Koboldmakis im Dunkel der Nacht auf den Fersen zu bleiben.

Können Affen in Eis und Schnee oder in baumlosen Graslandschaften in über 5000 Metern Höhe überleben? Gehören sie nicht in den tropischen Regenwald? Hocken nicht alle auf den Bäumen? In der ersten Folge entführt "Terra X" die Zuschauer in eine Affenwelt, die sich jenseits aller gängigen Vorstellungen bewegt.

Viele Arten haben den Wald verlassen und sich an extremste Lebensräume angepasst. Die in Japan lebenden Rotgesichtsmakaken trotzen eisiger Kälte, die Dscheladas Äthiopiens dem rauen Klima in den höchsten Bergregionen. "Planet der Primaten" zeigt evolutionäre Meisterleistungen und faszinierende Überlebensstrategien in Dschungelwäldern und Küstenregionen, in Savannen und Gebirgen, in Höhlen-und Schneewelten. Auch vor Siedlungen und Städten machen Affen nicht halt. Eine kleine Orang-Utan-Gruppe auf Borneo lebt in der Nähe von Menschen und entwickelt verblüffende Ähnlichkeiten. Seit Jahren imitieren die Orang-Utans ihre Nachbarn und betreiben Körperpflege in der gleichen Art und Weise, steigen in Boote, öffnen Türen und interessieren sich für deren Werkzeuge. Nur wenige Geschöpfe auf diesem Planeten sind klug genug, andere Arten zu imitieren.

Zum Erfolg aller Primaten trägt vor allem die einzigartige Kombination aus Gehirn, Gesicht und Händen bei. Doch gerade die Unterschiede innerhalb des gemeinsamen Bauplans führen zu ungewöhnlichen Überlebensstrategien. Der Koboldmaki, 400 Mal kleiner als der Orang-Utan und so groß wie ein Tennisball, ist ein Jäger der Nacht. Er hat Augen, die größer sind als sein Magen, und macht Sprünge, die 40 Mal länger sind als er selbst. "Terra X" erkundet, wie unsere engsten Verwandten ihre Körper und ihr Verhalten an ungewöhnliche Lebensräume angepasst haben.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 22.11.2019 um 16:20 Uhr auf 3sat.