Lebenslinien

Ich musste mich durchbeißen

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Vapula kommt mit vier Jahren als sogenanntes DDR-Kind von Namibia nach Ostdeutschland. Nach dem Mauerfall wird er wieder zurückgeschickt, inzwischen 14 Jahre alt. Mit seinem Heimatland kann er nichts mehr anfangen. Doch er schafft es, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und führt heute ein glückliches Leben als erfolgreicher Zahnarzt in München.


Vapula wächst in einem Flüchtlingslager auf. Seine Eltern sind Kämpfer der SWAPO, der Unabhängigkeitsbewegung Namibias. Mit vier Jahren wird Vapula in die ehemalige DDR geschickt, um dort zur sozialistischen Elite für die Zeit nach der Befreiung Namibias erzogen zu werden. Er geht in die Schule, bekommt regelmäßige Mahlzeiten, lernt mit dem Gewehr umzugehen und wird von freundlichen Erzieherinnen betreut. In dieser Zeit entdeckt Vapula seine Fähigkeit, anderen Kindern schmerzfrei wackelnde Milchzähne zu ziehen. Daraus erwächst sein Wunsch, einmal Zahnarzt zu werden.
1990 wird Namibia unabhängig und Deutschland wiedervereinigt. Vapula muss zurück in sein Herkunftsland und kommt zu seiner Mutter, die er kaum kennt, in eine kleine Hütte in einem Township von Windhoek. Schnell merkt er, dass er sein Leben selbst in die Hand nehmen muss. Er schafft die Aufnahmeprüfung an der deutschen Schule und findet Arbeit auf einer Jagdfarm. Dort knüpft er Kontakte mit deutschen Urlaubern und so kommt er an einen Ausbildungsplatz in Bayern. Mutig ergreift er die Chance. Heute lebt er mit seiner Frau und seinem Sohn in München und hat eine eigene Zahnarztpraxis.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 11.11.2019 um 22:00 Uhr auf BR.