Das Rote Erbe - Künstler und die sozialistische Vergangenheit

Zurück zur Avantgarde, Russland

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

30 Jahre nach dem Mauerfall setzen sich Künstler mit dem sozialistischen Erbe auseinander. Wie das Gestern auf das Heute wirkt, interessiert die Künstler. Relikte aus der Sowjetzeit werden als Symbole russischer Großmachtbestrebungen umgenutzt. Dem setzen die Künstler Ideale und Utopien der frühsowjetischen Avantgarde oder magische Fantasiewelten entgegen.


30 Jahre nach dem Mauerfall wird in den ehemaligen Ländern des Ostblocks die Erinnerung an den Kommunismus offiziell eher verdrängt. Ganz anders die Künstler: Sie setzen sich mit dem sozialistischen Erbe auseinander, legen den Finger in die Wunden, loten Unausgesprochenes aus, spüren verlorenen Sehnsüchten nach und spiegeln damit auch die Vielfalt der Umwandlungsprozesse in ihren Heimatländern. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben in Russland Kapitalismus und Nationalismus das Ruder übernommen. Relikte aus der Sowjetzeit werden als Symbole russischer Großmachtbestrebungen umgenutzt. Dem setzen die Künstler Ideale und Utopien der frühsowjetischen Avantgarde oder magische Fantasiewelten entgegen. So erschafft der Künstler Pavel Pepperstein märchenhafte Universen, in denen etwa Lenin zu einer Art Traum-Gottheit mutiert. Arseny Zhilyaev verarbeitet in seiner Kunst die Theorien der frühen Kosmisten und Kommunisten. Und die Petersburger Künstler von Chto Delat leben und arbeiten als Kollektiv, orientieren sich an den Ideen der russischen Avantgarde. Die Dokumentation zeigt, wie die Künstler aus dem sozialistischen Erbe Ideen für die Zukunft ziehen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 13.10.2019 um 16:25 Uhr auf arte.