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Frauenfeindlichkeit - warum Sexismus nicht harmlos ist

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Fast jeden zweiten Tag tötet ein Mann in Deutschland seine Partnerin oder Ex-Frau. Frauen werden bedroht und beschimpft, zigtausende bekommen Schläge, Tritte oder erfahren sexuelle Gewalt. RESPEKT fragt, woher das kommt. Was hat frauenfeindliches Denken mit den Geschlechterrollen in der Gesellschaft zu tun?


Vergewaltigung, Prügel, Mord. Gewalt in Beziehungen trifft mehrheitlich Frauen. Auch im Arbeitsleben, im Netz oder auf der Straße erfahren Frauen viel häufiger verbale oder psychische Gewalt und sexuelle Übergriffe als Männer. Sind das alles tragische Einzelfälle, ist es nur ein Problem bestimmter Gruppen? Oder steckt hinter diesem Frauenhass eine grundsätzliche Frauenfeindlichkeit unserer Gesellschaft - quer durch alle Schichten und Milieus?

In einem Selbstverteidigungskurs trifft RESPEKT-Moderator Ramo Ali Frauen, die lernen, sich auch selbst nicht als schwaches, passives Geschlecht zu sehen. Mit einer Pornodarstellerin redet er darüber, wie sie ihre Arbeit einordnet. Was machen gängige Pornoklischees von Unterwürfigkeit und Gewalt mit Geschlechterbildern? Helfen sie vielleicht mit, Gewaltphantasien zu kanalisieren? Oder befördern sie ein Frauenbild, das Gewalt gegen Frauen salonfähig macht?

Dass Frauen- und Männerbilder auch kulturell geprägt sind, kennt Ramo Ali aus seiner syrischen Heimat. Von einer Anwältin erfährt er, wie sie gegen eine Kultur der Frauenverachtung in muslimischen Familien ankämpft - dass aber Sexismus, toxische Männlichkeit und Gewalt gegen Frauen in "weißen" deutschen Kreisen ganz genauso verbreitet sind. Und von einer Autorin, die in den sozialen Medien gerade erst einen Shitstorm an obszönen und sexistischen Beleidigungen erlebt hat, will Ramo Ali wissen, was gerade Feministinnen zur bevorzugten Zielscheibe rechtspopulistischer, konservativer, chauvinistischer Angriffe macht. "RESPEKT" will dazu beitragen, Demokratie, Grund- und Menschenrechte nicht nur als abstrakte Begriffe zu verstehen, sondern als Werte des gemeinschaftlichen Lebens.
Die Online-Videos und TV-Reportagen überprüfen Vorurteile und Klischees wie Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Homophobie oder Sexismus. Die Presenter Sabine Pusch, Rainer Maria Jilg und der aus Syrien stammende Schauspieler Ramo Ali treffen Menschen, die sich für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen. Mit Ironie und in lockerem Ton zeigen sie, wie Grundwerte und Menschenrechte im Alltag gelebt werden können - und warum wir alle von einem solidarischen Miteinander profitieren. Umfragen mit Passanten ergänzen den Blick auf das jeweilige Thema. Eine "Zahlen und Fakten"-Rubrik hilft dabei, die unterschiedlichen Standpunkte zu beurteilen und sich eine fundierte Meinung zu bilden.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 22.09.2019 um 19:30 Uhr auf ARD alpha.