Lebensraum Kopfbaum

Vom nachhaltigen Nutzen des Baumschnitts

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Das Französische kennt - im Gegensatz zum Deutschen - viele Bezeichnungen für die verschiedenen Kopfbaumarten. Doch steht der Name Kopfbaum auch hierzulande sinnbildlich für die originellen Holzgewächse: Ab einer bestimmten Höhe wird der Stamm mit einem sogenannten Kopfschnitt gekürzt. Gesehen hat einen der unverkennbaren Kopfbäume sicherlich nahezu jedermann, nur die wenigsten wissen allerdings um die Bedeutung und Herkunft dieser besonderen Kulturpflanze. Seit mehreren Tausend Jahren wächst der Kopfbaum in den hiesigen Breitengraden und ist somit Zeuge der langen gemeinsamen Geschichte von Mensch und Vegetation. Von der Antike bis in die 1950er-Jahre spielten verschiedene Kopfbaumarten überall in Europa eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Doch trotz dieses einstigen Ansehens als biologisches und kulturelles Erbe wird die Zukunftsfähigkeit des Kopfbaumes seit der Industriellen Revolution nach wie vor verkannt. Ein weiterer Grund für dieses Vergessen der Nutzpflanze ist vielleicht auch ihr äußeres Erscheinungsbild. Das unkonventionelle Gewächs aus robustem Stamm und verzweigten Ästen entspricht nicht den ästhetischen Kriterien, die heute an einen Baum angelegt werden. Dennoch ist das Ansehen der Kopfbäume und -weiden aktuell im Begriff sich zu verändern: Sinnbildhaft stehen sie für den Wunsch nach einer Rückbesinnung auf die Natur und den Erhalt der Ökosysteme. Der Dokumentarfilm lädt ein, diese äußerst nützlichen Pflanzen mit ihren tausend Gesichtern zu entdecken und näher kennenzulernen - eine Hommage an die außerordentlichen Vorzüge und den ökologischen Nutzen, den die Kopfbäume für die Welt von heute und morgen mit sich bringen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 26.08.2019 um 03:50 Uhr auf arte.