Kunst muss raus (2/5)

Mut und Provokation

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Kunst im öffentlichen Raum stößt nicht immer auf Begeisterung. Die Intention der Kunstschaffenden ist oft sehr viel vielschichtiger. Manchmal wollen ihre Macher einfach zum Nachdenken anregen - mit mutigen, teils provokativen Projekten. Doch lässt sich die Gesellschaft mit Kunst überhaupt herausfordern? Die Folge "Mut und Provokation" begleitet das Kollektiv Peng! bei ihrer Kampagne "Deutschland geht klauen", entdeckt zusammen mit der deutsch-türkischen Performance-Künstlerin Nezaket Ekici die Nationenvielfalt im beschaulichen Schmallenberg und stellt Maria Kulikovska vor, die durch die Annektierung der Krim ihre Heimat verloren hat


Nicht immer wird Kunst im öffentlichen Raum begeistert aufgenommen. Teils sind die Arbeiten der Kunstschaffenden außerhalb von den üblichen Ausstellungsorten wie Galerien und Museen von Provokation geprägt - oder sollen zumindest zum Nachdenken anregen.

Mut braucht es besonders dann, wenn die Projekte vom Staat oder mächtigen Lobbys als Bedrohung empfunden werden - oder die physische Unversehrtheit der Künstler gefährdet ist. Grundsätzlich stellt sich die Frage: Lässt sich die heutige Gesellschaft überhaupt noch durch künstlerische Arbeiten provozieren?

Reichen Radikalität und aufsehenerregende Aktionen dafür aus und wie weitreichend ist die Kunstfreiheit, wo sind ihre Grenzen? Antworten auf diese Fragen sucht die Folge "Mut und Provokation".

Die Dokumentation begleitet das Künstlerkollektiv Peng! bei der Entwicklung ihrer Kampagne "Deutschland geht klauen", entdeckt zusammen mit der deutsch-türkischen Performance-Künstlerin Nezaket Ekici die Nationenvielfalt im beschaulichen sauerländischen Schmallenberg und stellt die Ukrainerin Maria Kulikovska vor, die durch die russische Annektierung der Krim ihre Heimat verloren hat - und seitdem als Gestrandete mit ihrem Floß um die Welt zieht, um ihren Protest auszudrücken.

Alle Porträtierten müssen nicht nur mit Gegenwind von potenziellen Gegnern rechnen - sie müssen sich mit dem satten Desinteresse einer Gesellschaft auseinandersetzen, für die kaum noch etwas originär oder provokant ist. Vor allem harte gedankliche Arbeit ist gefordert, um ein zunehmend reizüberflutetes Publikum aufzurütteln, damit es sich mit den komplexen Problemen der heutigen Gesellschaft auseinandersetzt. Oder sich - im besten Fall - sogar selbst für eine bessere Welt engagiert.

Doch was ist die größte Gefahr für einen Künstler, der provozieren will? Vielleicht das Scheitern - aber vor allem das Nicht-Provozieren, das Wegsehen. Mutig sind die, die es trotzdem immer wieder versuchen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 22.08.2019 um 04:05 Uhr auf arte.

22.08.2019
04:05
Livestream
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Audio-Beschreibung: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Kunst
Alternative Ausstrahlungstermine:
22.08.2019 04:05 Uhr arte
04.08.2019 11:50 Uhr arte