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Spaniens wilder Süden - Rückkehrer

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Das südliche Spanien bietet auf engstem Raum ein Mosaik aus extremen Lebensräumen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die schneebedeckten Gipfel der Sierra de Cazorla, die trockenen Steineichenwälder der Sierra Morena oder die nebelgetränkten Korkeichenwälder in Cadiz sind die beste Voraussetzung für eine enorme Artenvielfalt.


Tiere, die sich in einem Lebensraum über Jahrtausende gegen andere Arten behaupten müssen, werden oft zu Nahrungsspezialisten. Kommt es zu dramatischen Veränderungen in der Umwelt oder bricht die Beutepopulation weg, sind solche Spezialisten oft nicht in der Lage, sich umzustellen. Sie hungern und sterben.

Das gilt auch für die seltenste Raubkatzenart der Welt - den Iberischen Pardelluchs. Seine Beute besteht bis zu 90 Prozent aus Wildkaninchen. Anfang des letzten Jahrhunderts bevölkerten noch über 5.000 Luchse die Iberische Halbinsel. Dann kamen, zusätzlich zu rücksichtslosem Jagd- und Siedlungsverhalten des Menschen, zwei Seuchen über das Land, die fast die gesamte Kaninchenpopulation Spaniens dahinrafften. Zur Jahrtausendwende waren gerade einmal 100 Luchse übrig.

Den Iberischen Kaiseradler, den ehemaligen Herrscher der Lüfte über den südspanischen Gebirgszügen, hat ein ähnliches Schicksal ereilt. Heute gibt es gerade noch 250 Paare des majestätischen Greifvogels mit einer Flügelspannweite von über zwei Metern.

Doch in Spanien findet ein Sinneswandel statt. Man ist sich bewusst: wenn nichts passiert, verschwinden diese vom Aussterben bedrohten Arten für immer von der Erde.

Der Bartgeier war in Südspanien schon komplett ausgestorben. Hauptursache ist hier das illegale, aber immer noch weit verbreitete Auslegen von Giftködern gegen verwilderte Hunde und Katzen oder Füchse und Ratten. Frisst der Bartgeier Knochen derart verendeter Tiere, stirbt er selbst daran. Nun wird er in einem aufwendigen Projekt mühsam wieder angesiedelt.

Mit den Populationen geht es aufgrund von Schutzmaßnahmen seit Kurzem langsam wieder aufwärts, auch der Bartgeier profitiert. Doch das Überleben dieser Arten ist noch lange nicht gesichert.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 28.08.2019 um 20:15 Uhr auf BR.