Expedition in die Heimat

Unterwegs im Nahetal

Die Nahe und die von ihr geprägte Landschaft haben ganz verschiedene Gesichter - das stellt Expeditionsleiter Jens Hübschen während seiner Tour entlang der knapp über 100 Flusskilometer zwischen der Quelle im saarländischen Selbach und der Mündung in den Rhein bei Bingen fest.


Die Nahe verbindet auf ihrem Weg unterschiedliche Regionen und Mentalitäten: den Hunsrück im Norden, die Pfalz im Süden, Rheinhessen im Osten und das Saarland im Westen. Kulinarisch regieren im oberen Teil Schwenkgrill, Spießbraten und Bier aus der Stubbi-Flasche. Die mittlere und untere Nahe hat sich dagegen in den vergangenen Jahren zu einem der angesagtesten Weinanbaugebiete Deutschlands gemausert. Hier verwöhnt auch Sternekoch Johann Lafer seine anspruchsvollen Gäste. Aber nicht nur in seinem Restaurant auf der Stromburg, sondern auch in einer Schulkantine in Bad Kreuznach.
Mit dem Freilichtmuseum im Bad Sobernheimer Nachtigallental befindet sich an der Nahe das größte Museum von Rheinland-Pfalz, ein paar Kilometer flussabwärts das angeblich kleinste - zwei Vitrinen groß - in einem ehemaligen Bad Kreuznacher Brauereikeller. Die Nahe steht für Stille und Abgeschiedenheit: Da ist der Disibodenberg, wo zugewuchert wie im Dornröschenschlaf, die Ruinen des Klosters liegen, in dem die heilige Hildegard von Bingen den Großteil ihres Lebens verbrachte. Ein Ort, der noch heute zum Innehalten und zur Meditation einlädt. Genauso wie das in den Fels gehauene Eremitenkloster von Bretzenheim, in seiner Art einmalig nördlich der Alpen. Eine vom Deutschen Wanderinstitut mit einer Traumnote bewertete Wandertour rund um das Örtchen Nohen lockt die Wanderer in fast unberührte Natur und bietet ihnen atemberaubende Ausblicke. Und dann gibt es noch die beiden Holländer, die mitten im Wald ihr Traumhaus gefunden haben - so abgeschieden, dass sie ihren eigenen Schneepflug brauchen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 27.08.2019 um 13:30 Uhr auf BR.