Lebenslinien

Das Ende der Scham

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Seit seiner Jugend versucht der Münchner Bauernsohn Hans, gegen seine Homosexualität anzukämpfen. Schamgefühle plagen ihn, sein Beichtvater droht ihm mit ewiger Verdammnis im Fegefeuer. Auf einer Orientreise sucht er Halt im Islam und wird Moslem. Doch Hans ist einsam und heiratet schließlich eine junge Türkin, insgeheim auch in der Hoffnung, dass das Familienleben ihn "heilen" wird.


Hans Lehrer wird 1942 in eine Münchner Bauernfamilie geboren und streng katholisch erzogen. Früh plagen ihn wegen seiner homosexuellen Neigung Scham- und Schuldgefühle. Hans beschließt, seine Neigung muss für immer ein Geheimnis bleiben. Zudem kann man für homosexuelle Handlungen noch bis weit in die 1960er-Jahre ins Gefängnis kommen.
Mit 20 Jahren beginnt Hans zu reisen, besonders fasziniert ihn der Orient. Er konvertiert zum Islam und wird streng gläubiger Moslem. Mit 31 Jahren heiratet er in Anatolien eine junge Türkin und nimmt sie mit nach München. Das Paar bekommt vier Kinder. Nach außen führt Hans eine ganz normale Ehe, doch seine sexuelle Neigung kann er nicht unterdrücken. Immer wieder trifft er sich heimlich mit anderen Männern, wofür er sich tief im Inneren schämt.
Als er mit 62 Jahren seine große Liebe Klaus trifft, outet sich Hans. Es fällt eine lebenslange Last von ihm ab. Seine mittlerweile erwachsenen Kinder lernen damit umzugehen, seine türkische Ehefrau nicht. Erst zehn Jahre später kommt es vor der Kamera des BR-Teams zu einer Aussprache.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 27.08.2019 um 05:00 Uhr auf BR.