Expeditionen ins Tierreich

Heinz Sielmann - Der Tierfilm-Pionier

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Der 2006 verstorbene Regisseur, Autor und Kameramann Heinz Sielmann gehörte zu den populärsten Tierfilmern und Naturschützern Deutschlands. 26 Jahre lang präsentierte Heinz Sielmann die erfolgreiche ARD-Serie "Expeditionen ins Tierreich". Monate-, manchmal sogar jahrelang verließ er Frau und Kind, um auf Expedition zu ziehen. Tiere zogen ihn magisch an, er war besessen von ihnen und folgte ihnen mit der Kamera rund um die Welt. Der Film gibt Einblicke ins Leben des Weltreisenden.


Der 2006 verstorbene Regisseur, Autor und Kameramann Heinz Sielmann gehörte zu den populärsten Tierfilmern und Naturschützern Deutschlands.

26 Jahre lang präsentierte Heinz Sielmann die erfolgreiche ARD-Serie "Expeditionen ins Tierreich". Monate-, manchmal sogar jahrelang verließ er Frau und Kind, um auf Expedition zu ziehen. Tiere zogen ihn magisch an, er war besessen von ihnen und folgte ihnen mit der Kamera rund um die Welt.

Das Fernsehpublikum in Deutschland liebte den Tierfilmpionier. Weniger bekannt ist, dass er auch von den Engländern verehrt wurde: als Mr. Woodpecker. Neu entdecktes Material exklusiv aus den Archiven der BBC offenbart das britische Interesse an dem noch jungen Filmer.

Einzigartige Zeitzeugnisse zeigen Sielmann an der Seite des britischen "National Geographic"-Fotografen Robert Bob Campbell, gemeinsam unterwegs mit dem belgischen König Leopold III. und im Team des berühmten Verhaltensforschers Konrad Lorenz in der Nachkriegszeit der 1950er- und 1960er-Jahre.

Der Werdegang von Heinz Sielmann war alles andere als geradlinig: Aufgewachsen in Königsberg, der heutigen russischen Enklave Kaliningrad, verließ der Junge das elterliche Haus, um dem Einsatz an der Ostfront haarscharf zu entgehen und mit unglaublichen Glück die späten Kriegstage in Griechenland zuzubringen. Schon damals als Naturfilmer und -forscher.

Die folgende Kriegsgefangenschaft führte über Ägypten ins Zentrum des britischen Empires. Unter den Augen der britischen Besatzer bahnte er sich den Weg zurück nach Deutschland und begann seine Karriere in der TV-Unterhaltungsbranche.

Gegen Ende seines Berufslebens gründete Heinz Sielmann gemeinsam mit seiner Frau Inge eine Stiftung mit dem Ziel: nachhaltiger Naturschutz durch Erwerb und Management riesiger Naturflächen. Für ihn schloss sich damit der Kreis: Der unruhige Charakter Sielmann fand Frieden, indem er seinen kommerziellen TV-Erfolg in praktischen Naturschutz münden ließ.

Das Geflecht aus Originalaufnahmen der Kino- und Fernsehfilme, gepaart mit Auszügen aus den Reiseberichten, Fotografien, den Aussagen von Mitreisenden und schließlich den Erinnerungen seiner Frau verdichten diesen Film und geben Einblicke ins Leben des Weltreisenden.

Ein berührendes Interview mit Inge Sielmann am Originalschauplatz der elterlichen Wohnung lässt die Zeit mit ihrem Sohn wiederaufleben, der mit 24 Jahren auf einer gemeinsamen Expedition in Kenia tödlich verunglückte.

Nach aufwändiger Recherche konnten Sielmanns Naturfilmschätze aus den 1950er- und 1960er-Jahre ausfindig gemacht werden. Dank modernster Restaurierungstechnik erstrahlen sie in dieser Produktion in neuem Glanz. Dazu geben Wegbegleiter einen Einblick in die frühen Jahre des Tierfilms und in die Arbeit heute. Film von Michael Sutor

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 17.07.2019 um 20:15 Uhr auf NDR.