Einer von uns: Der Homo sapiens (2/5)

Asien: Die große Reise

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Heute leben vier Milliarden Menschen in Asien, und alle gehören zur gleichen Art: Homo sapiens. Warum verließen die ersten Menschen den afrikanischen Kontinent, um nach Asien zu wandern? Welchen Weg wählten sie? Und wem sind sie unterwegs begegnet?


Heute leben vier Milliarden Menschen in Asien, und alle gehören zur gleichen Art: Homo sapiens. Warum verließen die ersten Menschen den afrikanischen Kontinent, um nach Asien zu wandern? Welchen Weg wählten sie? Und wem sind sie unterwegs begegnet?

Die Funde der Archäologen Laura Shackelford und Fabrice Demeter in Laos veränderten die bisherigen Theorien zur menschlichen Migration radikal: Sie fanden Teile eines menschlichen Schädels, der Frau von Tam Pa Ling. Mit 63.000 Jahren war dies das älteste Fossil in Ost- oder Südostasien, und es datierte das Auftauchen des modernen Menschen in diesem Teil der Welt um wenigstens 20.000 Jahre zurück. Diesem Fund zufolge migrierte der Homo sapiens also früher, als man bisher annahm.

Der Archäologe Jeff Rose konnte dies mit dem spektakulären Fund von Tausenden von prähistorischen Werkzeugen in der Wüste von Oman belegen. Von der arabischen Halbinsel aus wanderten demnach die ersten Menschen nach Osten, nach Zentralasien, Nordindien und weiter. Genetische Untersuchungen wiederum belegen, dass sie sich mit der Gruppe der Denisova-Menschen paarten. Von dieser ausgestorbenen Menschenform gibt es nur wenige Funde: Zwei Zähne und ein Fingerknöchelchen sind alles, was Forscher bislang an fossilen Überresten bargen. Die Überbleibsel wurden im Jahr 2008 in einer Höhle im südsibirischen Altai-Gebirge entdeckt. In einer 41.000 Jahre alten Sedimentschicht bargen russische Archäologen winzige Knochenfragmente - vom Finger eines Kindes. Der Fingerknochen wurde zu dem schwedischen Genetiker Svante Pääbo geschickt, einem Pionier auf dem Gebiet urzeitlicher DNA.

2010 sorgte Pääbos Team international für Aufsehen, als sie das Genom eines Neandertalers sequenzierten. Zum ersten Mal war es gelungen, den genetischen Code einer ausgestorbenen menschlichen Art zu lesen. Die gleiche Technik setzten sie bei dem Fingerknochen aus Sibirien ein. Es scheint, als habe der Denisova-Mensch gewisse Gene an andere Frühmenschen-Arten weitergegeben - diese Auskreuzung könnte dazu beigetragen haben, dass der Homo sapiens überlebte und sich über den ganzen Planeten ausbreiten konnte. Vor 200.000 Jahren streifte der erste Homo sapiens durch die afrikanische Savanne, heute umfasst die Weltbevölkerung mehr als sieben Milliarden Menschen. Die Dokumentationsreihe erzählt die Geschichte, wie wir von Kontinent zu Kontinent wanderten, Asien durchquerten, Australien erreichten, Europa besiedelten und ganz Amerika eroberten. Als unsere Spezies in Afrika entstand, lebten noch andere, ältere Menschenarten. Welche Rolle spielten sie in unserer Evolution? Die Dokumentationsreihe stellt aktuelle Erkenntnisse der Evolutionsforschung vor. Sie stützt sich dabei auf neueste Studien aus Genetik, Archäologie und Anthropologie.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 17.07.2019 um 10:20 Uhr auf arte.

17.07.2019
10:20
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1563351600
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Wissenschaft/Forschung
Alternative Ausstrahlungstermine:
10.05.2020 12:30 Uhr arte
07.05.2020 10:20 Uhr arte
02.05.2020 21:10 Uhr arte
17.07.2019 10:20 Uhr arte
07.07.2019 12:40 Uhr arte
22.06.2019 21:10 Uhr arte
16.11.2015 09:50 Uhr arte
04.11.2015 09:50 Uhr arte
15.10.2015 17:25 Uhr arte