Ferdinand von Schirach: Vom Fremdsein in der Welt

Seine Bücher sind millionenfach verkaufte internationale Bestseller, seine Geschichten inspirierten Filme wie Fernsehserien. Ferdinand von Schirach irritiert und begeistert sein Publikum seit Jahren. Lakonisch und kühl schildert er, was sich abspielt, wenn ein Mensch zur unfassbaren Tat schreitet - ein Messer zückt, einen Schädel zertrümmert, vergewaltigt und würgt. Dabei ist der ehemalige Strafverteidiger überzeugt: Es gibt zwar die schreckliche Tat, das grausame Verbrechen - die unmenschliche Bestie jedoch gibt es nicht. Vielmehr tragen wir alle Gutes und Böses in uns, Schattierungen von Grau. Wenn die Situation eskaliert, dann meist, weil jemand keine Heimat mehr findet in der Welt. Das hat weitreichende Konsequenzen fürs Strafrecht. Vorstellungen von Sühne und Rache hält von Schirach einem Rechtsstaat nicht angemessen; die Strafe ist allein als Präventionsmassnahme zu rechtfertigen. Barbara Bleisch spricht mit dem Starautor über Schuld und Sühne, über die Einsamkeit des Menschen - und über die Herzlichkeit der Vernunft. Literatur: Ferdinand von Schirach: "Verbrechen". Piper, 2009 Ferdinand von Schirach: "Schuld". Piper, 2010 Ferdinand von Schirach/Alexander Kluge: "Die Herzlichkeit der Vernunft". Luchterhand, 2017 Ferdinand von Schirach: "Strafe". Luchterhand, 2018

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 17.07.2019 um 05:35 Uhr auf Schweiz 1.