Junges Deutschland

1910 - 1945

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Jung sein! Wer heute jung ist, weiß wie sich das anfühlt. Aber wie war es in den Wilden Zwanzigern, nach dem Zweiten Weltkrieg oder im "Deutschen Herbst"? Die Schauspieler Anna Maria Mühe und Kostja Ullmann begeben sich auf eine Zeitreise durch ein knappes Jahrhundert deutscher Jugendkultur. Sie schlüpfen in die Haut unserer Großeltern auf der Suche nach deren Erleben und Empfinden. In einer Mischung aus Szenen, Archivmaterial und Musik spannt der erste Teil den historischen Bogen vom Kaiserreich bis zum Kriegsende 1945. Im zweiten Teil geht es von 1945 bis zur Wende 1989.


Wie war es, in den wilden 1920er-Jahren jung zu sein? Wie erlebte man die erste Liebe, den ersten Sex in einer Zeit, als es noch keine Pille und keine Kondomautomaten gab? Wie fühlte man sich als Jugendlicher während der Nazizeit? Wofür engagierten sich junge Menschen in den 1950er- Jahren, wogegen wehrten sie sich in den 1960er- und 1970er-Jahren? Welche Unterschiede gab es zwischen Deutschland West und Deutschland Ost? Wie prägten Musik, Mode, Medien die eigenen Väter und Mütter, als sie selbst jung waren?

Anna Maria Mühe und Kostja Ullmann brechen auf zu einer spannenden Zeitreise. Sie lesen Tagebücher, Briefe, Aufsätze junger Deutscher, Originaldokumente aus historischen Sammlungen und Archiven.

Im Film werden die beiden Schauspieler selbst zu den Jungendlichen, die sie zitieren. Sie sind Dienstmädchen und Kriegsfreiwillige im Kaiserreich, BDM-Genossin, Widerständler während der Nazidiktatur, Rudi-Dutschke-Fans, Punks und Disco-Gänger. Sie demonstrieren gegen die Atomkraft und für die Öffnung der Mauer. Sie teilen die Sehnsüchte, Hoffnungen und Ängste der damals jungen Deutschen und bringen sie dem Zuschauer in einer rasanten filmischen Collage nahe.

Anna Maria Mühe und Kostja Ullmann sind im Heute in einem Loft zu sehen, das dem aktuellen jugendlichen Wohnen entspricht: zwischen historischen Tagebüchern, Fotoalben, Filmrollen und Exponaten aus der deutschen Jugendgeschichte. Von hier aus reisen sie zurück in der Zeit: in aufwändigen Nachinszenierungen im filmischen Look der jeweiligen Epoche, aber auch als fiktive Handelnde im historischen Originalmaterial.

Als Ergebnis einer ausgeklügelten Postproduktion erscheinen sie inmitten von Treffen der Wandervogel-Bewegung der 1910er-Jahre, als Trümmerfrauen im durch den Zweiten Weltkrieg zerbombten Deutschland, auf Montagsdemos in der DDR vor dem Fall der Mauer oder auf Fotos aus der Kaiserzeit. Ein sparsamer Off-Text ergänzt die radikal subjektive Perspektive der Jugendlichen und ordnet die einzelnen Episoden historisch ein. Die Quellen sind akribisch recherchiert und verbürgt.

Knapp 100 Jahre Geschichte aus der Sicht von Jugendlichen, die historisch viel bewegt haben, aber immer auch selber "bewegt" waren. So ist Geschichte im Fernsehen noch nicht erzählt worden. Eine spannende Reise in zwei Teilen mit allen Sinnen, manchmal nostalgisch, und mit viel Musik. Film von Jan Hinrik Drevs

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 11.06.2019 um 00:30 Uhr auf tagesschau24.