Luftbrücke für die Pflege

Die Nothelfer aus Fernost

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Fünf Jahre ist es her, da hat die Universitätsklinik Tübingen eine Art "Luftbrücke" für die Pflege eingerichtet und auf den Philippinen Pflegekräfte angeworben. So kamen damals Jimmy, Jenny-Ann, Roselyn und Luther aus dem heißen Manila ins eher kühle Schwaben. Der Anfang war für sie nicht leicht: Sie mussten sich vertraut machen mit einer neuen Sprache, einer völlig fremden Kultur. Wie geht es ihnen heute, fünf Jahre später?


Fünf Jahre ist es her, da hat die Universitätsklinik Tübingen eine Art "Luftbrücke" für die Pflege eingerichtet und auf den Philippinen Pflegekräfte angeworben. So kamen damals Jimmy, Jenny-Ann, Roselyn und Luther aus dem heißen Manila ins eher kühle Schwaben. Der Anfang war für sie nicht leicht: Sie mussten sich vertraut machen mit einer neuen Sprache, einer völlig fremden Kultur. Wie geht es ihnen heute, fünf Jahre später?

April 2019: Auf dem Flughafen in Stuttgart warten Abgesandte der Uniklinik Tübingen mit Luftballons und Plakaten. Wieder einmal sollen aus Manila neue Pflegerinnen und Pfleger kommen. Auch Jimmy Carpon ist unter den Wartenden. Vor genau fünf Jahren stand auch er hier in der Ankunftshalle, dick eingemummelt wegen der befürchteten "arktischen" Temperaturen, erwartungsvoll, ein wenig ängstlich, versehen mit dem Segen der Familie. Heute begrüßt er selbst die Neuzugänge von den Philippinen - mittlerweile die sechste Gruppe. Jimmy ist inzwischen zum Betreuer der Neuen aufgestiegen; er soll ihnen beim Eingewöhnen helfen, sie beim Ankommen unterstützen.

In Deutschland fehlen 30.000 Pflegekräfte. Auch im Universitätsklinikum Tübingen schieben Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger Überstunden. Jede Krankmeldung, jede Schwangerschaft bringt den Dienstplan durcheinander. In Tübingen war man vor fünf Jahren auf die ungewöhnliche Lösung gekommen und hatte zunächst zwölf junge Krankenschwestern und Krankenpfleger aus den Philippinen "importiert".

Die Uniklinik hatte damals ein Programm ausgetüftelt, um die in ihrem Heimatland erfahrenen, jungen Leute schnell zu integrieren. Denn die mussten hier eine medizinische Anerkennungsprüfung nach der deutschen Berufsordnung machen und die deutsche Sprache lernen. Andernfalls hätten sie das Land wieder verlassen müssen.

Diese Hürden haben sie genommen. Und auch an Kässpätzle, kalte Winter und rauere Umgangsformen haben sie sich gewöhnt. Doch ob sie für immer hierbleiben und Heimwehattacken auf Dauer weglächeln können - das haben manche von ihnen noch nicht entschieden. Freilich: Die Familien daheim sind auf den Lohn der jungen Männer und Frauen angewiesen. Und die Klinik in Tübingen auf sie als Pflegekräfte.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 30.05.2019 um 23:45 Uhr auf tagesschau24.

30.05.2019
23:45
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1559252700
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Soziale Arbeit, Menschen im Alltag
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