zeit.geschichte - Maginot gegen Siegfried - Verteidigungslinien des Zweiten Weltkriegs

Im Vorfeld der Europawahl befasst sich ORF III mit der Entstehung des modernen Europas. In den 1930er Jahren verbarrikadierte sich Europa hinter einer Befestigungslinie die ihresgleichen suchte selbst. Zwei Überbauten versetzten die Welt in Erstaunen: die französische Maginot- und die deutsche Siegfriedlinie. Kilometerlange Verteidigungssysteme aus Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren. Was brachte Europa dazu sich nur 10 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wieder auf einen Krieg vorzubereiten? Und weshalb setzten beide Länder in einer Zeit, in der Flugzeuge und Panzer eine immer wichtigere Rolle in der Kriegsmaschinerie spielten wieder auf befestigte Stellungen? Die beiden Befestigungslinien waren das Resultat aus zwei diametral entgegengesetzten taktischen, ideologischen und militärischen Herangehensweisen. Der Bau des Westwalls, wie die Siegfriedlinie von den Nationalsozialisten genannt wurde, wurde von der deutschen Propaganda, deutlich über die Notwendigkeit hinaus, als unbezwingbares Bollwerk dargestellt, und zwar sowohl im Inland als auch im Ausland. Zu Beginn des Krieges verblieben die gegnerischen Truppen hinter ihren eigenen Grenzbefestigungen, der Westwall stellte für sie nicht nur eine reale, sondern auch eine psychologische Grenze dar. Die Maginotlinie wurde gebaut um vor einem erneuten Angriff der deutschen Truppen gewappnet zu sein. Der Erste Weltkrieg mit seiner Zerstörung steckte den Franzosen noch in den Gliedern. Technisch waren die beiden Verteidigungslinien das Modernste, was ihre Zeit zu bieten hatte. Als 1940 dann der Krieg die beiden Stellungen erreichte, hielt die Welt den Atem an. Mit Archivmaterial und Experteninterviews geht die Dokumentation einem der vergessenen Kapitel des Zweiten Weltkriegs nach.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 24.05.2019 um 21:55 Uhr auf ORF 3.