Die Löwen von der Wupper - Der grüne Zoo

Ein Film von Christina Zühlke

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

"Früher, im alten Gehege, konnte man einfach mit dem Gartenschlauch etwas Regen simulieren, dann kamen die Löwen schnell rein. Das geht jetzt nicht mehr", sagt Erik Baiersmann und seufzt. Denn mittlerweile warten er und seine Kollegin seit über einer Stunde darauf, dass auch der letzte Wuppertaler Löwe bereit ist in den Stall zu kommen.
Eine größere Löwen-Anlage gibt es in keinem anderen deutschen Zoo.
Die Raubkatzen bewohnen das obere Ende des "Grünen Zoos" in Wuppertal. Bis dorthin müssen die Besucher des grünen Zoos in schon ein gutes Stück die bergige Parklandschaft hinauf wandern. Vorbei kommen sie dabei an den Elefanten, die vielleicht gerade von ihren Pflegern gewaschen werden. Oder an den Bonobos, die bei der täglichen "Tee-Zeremonie" von einem Pfleger genau beobachtet werden: "Wenn sie einmal am Tag zusammen kommen, können wir sehen, ob keiner verletzt ist."
Hinten, bei den Seelöwen, versucht Pflegerin Anja Hillen gerade, der einjährigen Nola das Fische fressen beizubringen. Bis sie es kann, darf sie nicht mehr hinaus zu den anderen Seelöwen, sonst würde sie immer wieder bei ihrer Mutter Milch trinken wollen. Danach muss Anja Hillen noch mit Eisbär Luka trainieren. Je besser er und die Pflegerin harmonieren umso leichter ist es bei medizinischen Problemen, ihn auch mal ohne Narkose zu untersuchen. Immer nur mit einem Gitter dazwischen, versteht sich.
Zoodirektor Arne Lawrenz zeigt derweil seine Lieblingstiere, die Milu-Hirsche: "Diese Tiere waren leider völlig ausgerottet in der freien Wildbahn. Und dann hat man noch fünf Tiere in einer englischen Grafschaft gefunden und aus diesen fünf Tieren hat man die gesamte Welt-Populationen, mehrere tausend Tiere, wieder zurück gezüchtet". Der Zoo als Ort des Artenschutzes, so sieht ihn der Zoodirektor. Und trotzdem weiß es, dass es immer Kritik geben wird.
Sehr offen spricht Arne Lawrenz mit der Film-Autorin Christina Zühlke über den Konflikt bei Handaufzuchten. Zieht man verstoßene Jungtiere mit der Flasche auf, werden die Tiere vielleicht nie von ihren Artgenossen akzeptiert. Lässt man sie sterben, ist das besonders für die Pfleger sehr schmerzhaft mitanzusehen.
Für alle Tiere gibt es Datenbanken, ständig wird geschaut, welche Tiere wo am besten aufgehoben sind. Auch wer züchten darf wird geregelt. Denn kein Zoo kann mehr unendlich viele Jungtiere beherbergen.
Die WDR Dokumentation zeigt wie es früher im Zoo zuging und was den Zooalltag von Tieren und Pflegern heute ausmacht. Vor und hinter den Kulissen, mit spektakulären Tier- und Luftaufnahmen des Zoos. Mitten in den grünen Hügeln von Wuppertal-Elberfeld. Zwischen Märchenbrunnen, Gründerzeit-Villen und Wuppertaler Schwebebahn.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 12.04.2019 um 20:15 Uhr auf WDR.