phoenix history

Martin Luther

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

ca. 14:15 & 04:15 Uhr: Das Luther-Tribunal Zehn Tage im April Film von Christian Twente Zunächst war Luther nur ein einfacher Mönch und Gelehrter. Er verurteilte die römische Amtskirche, betonte, dass keine Macht der Welt zwischen Gott und dem Menschen stehe und dass allein der Herr im Himmel Gnade spenden könne. Er wetterte gegen kleri-kale Anmaßung, erklärte die Heilige Schrift zum alleinigen Maß-stab. Damit legte er die Axt an die bestehende Ordnung und forderte die Herrschenden heraus. In Worms sollte er widerrufen, vor Kaiser und Reich. Die dama


ls mächtigsten Männer auf deut-schem Boden hatten sich Mitte April 1521 in der Domstadt zum Reichstag versammelt. Was sich in Worms ereignete, zählt zu den Schlüsselmomenten deutscher Geschichte und hatte die Anmutung eines klassischen Dramas: David gegen Goliath, der Mönch, Professor und Prediger aus Wittenberg von Angesicht zu Angesicht mit einem der mäch-tigsten Männer der Welt: Kaiser Karl V. aus dem Geschlecht der Habsburger, der über viele Königtümer rund um den halben Erd-ball herrschte. In Worms hält die Weltgeschichte für einen Moment den Atem an: der Kaiser gegen den Mönch! In dieser Begegnung kulminieren die Gegensätze dieser Zeit. Und das Ergebnis? Luther übersteht die entscheidende Prüfung seines Lebens, obwohl der Kaiser die Reichsacht über ihn ver-hängt und ihn für vogelfrei erklärt. Landesherr Friedrich der Weise stellt den Glaubensrebellen unter seinen Schutz, einen Mann, der die Folgen seines Auftritts nicht abschätzen kann. Die Reformation nimmt ihren Lauf, wird die Welt verändern und spalten, zu Fortschritt, aber auch Gewalt führen. Ob Fürsten oder Stände, Bauern oder Bürger der Städte, sie sahen in ihm einen Hoffnungsträger oder ein Instrument für ihre Befreiung von kirchlicher und politischer Erstarrung, von Bevor-mun-dung und Ausbeutung durch Rom.
ca. 15:45 & 05:45 Uhr: Mitteldeutschland von oben Lutherland  Film von Tom Lemke & Joachim Günther Wittenberg, die Wartburg, Leipzig, Erfurt, Eisleben - es sind die bekanntesten, aber nur einige wenige der Orte in Mitteldeutschland, die mit Martin Luther aufs Engste verbunden sind. Im heutigen Sachsen-Anhalt, in Thüringen und Sachsen hat er vor 500 Jahren gelebt, gewirkt und die Welt verändert. Von den damaligen politischen und kulturellen Verhältnissen wurden Luther und sein Werk dabei ebenso geprägt wie von den mitteldeutschen Orten und Landschaften. Sie waren seine Heimat so wie sie die der Menschen ist, die heute in Mitteldeutschland leben. Doch nicht nur die gemeinsame Heimat verbindet über die Jahrhunderte hinweg. Auch Luthers Ideen prägen das Leben der Menschen hier bis heute auf besondere Weise. Wie das alles Mitteldeutschland zum "Lutherland" macht, erzählt der Film in faszinierenden Bildern und mit sehr persönlichen Geschichten. Mit atemberaubenden Einstellungen von hoch oben, aus der Luft, zeigt der Film die Schönheit und Vielfalt, die Mitteldeutschland damals wie heute besonders machten und machen. Er begegnet zahlreichen Menschen und erzählt, dass vor allem sie es sind, die diese Region bis heute zu Luthers Land machen und seine Ideen in unsere Zeit tragen. Der Schauspieler Thomas Thieme, gebürtiger Weimarer und dem Sprach-Reformator Luther eng verbunden, führt einfühlsam und mit persönlichem Blick durch den Film. Nebelbänke liegen über den Tälern des Thüringer Waldes. Aus ihnen heraus ragt die Wartburg, das Kreuz auf ihrem höchsten Turm in den Himmel gestreckt. Es sind Momente der besonderen Ruhe und Sinnlichkeit wi e sie auch Luther einst genossen haben wird, als er hier für einige Monate lebte. Um solche faszinierenden Einstellungen zu bekommen, sind die Filmemacher ("Die Elbe von oben", "Unsere Gebirge", "Neue Landschaften") tagelang mit Hubschrauber und Flugdrohne, ausgestattet mit modernsten Luftbild-Kamerasystemen, unterwegs gewesen. Dabei hatten sie mit Simon Werry wieder einen der international renommiertesten Luftbild-Kameraleute an Bord. Für seine Arbeiten, unter anderem mit Richard Attenborough, hat der Engländer bereits mehrere internationale Preise bekommen. Mit seinen und ebenso beeindruckenden Bildern am Boden erzählt der Film die Geschichte des "Lutherlandes" Mitteldeutschland. Er zeigt, wie und warum dieses Land das Leben Luthers ebenso prägte wie das der Menschen heute, wie aber auch das Wirken Luthers manche Orte verändert hat. "Mitteldeutschland von oben - Lutherland" ist eine außergewöhnliche Entdeckungsreise mit opulenten Bildern aus der Luft, überraschenden Perspektivwechseln und emotionalen Geschichten über Menschen, die so spannend und vielseitig sind wie diese einzigartige Region im Herzen Europas.
In "phoenix history" erinnern wir an herausragende historische Ereignisse und Entwicklungen, mit deren Vermittlung und Einordnung phoenix einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung leistet. Von der Antike bis zur aktuellen Zeitgeschichte spannt sich der Erinnerungsbogen. Auf diesen historischen Zeitreisen zeigen wir klassische Dokumentationen, Reportagen im Stil einer historischen Spurensuche bis hin zu großen zeitgeschichtlichen Doku-Dramen. Mit dieser Vielfalt der Formen wollen wir komplexe Themen besser verständlich machen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 14.04.2019 um 14:00 Uhr auf PHOENIX.