Sonita - Was ist ein Mädchen wert?

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

"Sonita" erzählt die Geschichte der jungen Afghanin Sonita, die als illegale Einwanderin im Iran lebt und einen ihr unbekannten Mann heiraten soll, um die Hochzeit ihres Bruders zu finanzieren. Doch die 18-Jährige wehrt sich gegen den Druck ihrer Familie und klagt die bis heute gelebte Tradition der verkauften Bräute, oftmals Kinder, in mitreißenden Rap-Songs an. Ihr Ziel ist es, als Sängerin so erfolgreich zu werden, dass sie sich von der Zwangsheirat freikaufen kann. Doch: Sologesang von Frauen ist im Iran verboten. Wird Sonita einen Ausweg finden?


Sonita lebt als nicht registrierte afghanische Einwanderin im Armenviertel von Teheran im Iran. Die temperamentvolle 18-Jährige möchte ihr eigenes Leben führen, sie möchte Sängerin und Musikerin werden und trotzt allen Hindernissen, die ihr im Iran und seitens ihrer patriarchalischen Familie in den Weg gelegt werden. Denn ihre Familie, allen voran ihre Mutter, will sie - ganz nach Tradition - als Braut verkaufen. 9.000 US-Dollar soll Sonita kosten. Sonita steht vor einem Dilemma: Wenn sie an ihrem Traum festhält, wird sie die Ehre ihrer Familie so verletzen, dass sie von der Familie verstoßen werden wird. Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Selbstbestimmung steht Sonita zwischen ihrer traditionell geprägten Familie und Freunden sowie Kollegen einer teheranischen NGO, die sie in ihrer persönlichen Entwicklung nach Kräften unterstützen wollen.

Sonita greift ihr Schicksal, aber auch das von anderen afghanischen Mädchen, in mitreißenden Liedern auf, die von Kinderarbeit, Zwangsheirat, dem Elend illegaler Flüchtlinge ohne Papiere, Fremdenfeindlichkeit und dem Krieg in Afghanistan erzählen. Ihr Ziel ist es, mit ihren Rap-Songs so berühmt zu werden, dass sie ihre Familie auszahlen kann. Sonita meistert die enormen Schwierigkeiten ihres Alltags mit nicht nachlassender Energie und Beharrlichkeit. Und nicht nur sie, auch ihre Mutter, ihre Schwägerin, die quirlige kleine Nichte Fadia und die freiwilligen Helfer und Freunde der NGO rund um die rührende Direktorin Farzaneh Pouri sind jeden Tag wieder mit den Absurditäten des täglichen Lebens und Überlebens im Armenviertel von Teheran konfrontiert.

Mit Hilfe der Filmemacherin Rokhsareh Ghaem Maghami dreht Sonita ein Musikvideo für ihren Song "Brides for Sale", der ein Hit auf Internetplattformen wird. Plötzlich ist Sonita bekannt - was Chancen und Gefahren mit sich bringt, denn Sologesang von Frauen ist im Iran verboten. Jedoch: Durch ihre Online-Präsenz wird eine NGO aus den USA auf die junge Künstlerin aufmerksam und bietet ihr ein Stipendium an einer Schule in Utah an. Doch bevor Sonita diese Möglichkeit in Betracht ziehen kann, muss sie sich Ausweispapiere besorgen - was zu einer gefährlichen Herausforderung wird. Dokumentation Deutschland 2016

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 06.03.2019 um 00:00 Uhr auf arte.

06.03.2019
00:00
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage,
Alternative Ausstrahlungstermine:
24.04.2020 01:10 Uhr 3sat
06.03.2019 00:00 Uhr arte