"Die Wilden" in den Menschenzoos

Frankreich 2017

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Sie wurden aus weit entfernten Ländern geholt - von Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg, über 100 Jahre lang, um sie in Menschenzoos wie exotische Tiere zur Schau zu stellen. Diese Ausstellungen waren ein weltweites Phänomen. An die 35.000 Menschen wurden im 19. und 20. Jahrhundert vor fast anderthalb Milliarden Besuchern gezeigt - in Tierparks, im Zirkus, in Theatern und Anatomiesälen, auf Kolonial- und Weltausstellungen. Ihre Namen sind in Vergessenheit geraten. Der Film beschreibt das Schicksal von sechs Personen, die in solchen sogenannten Völkerschauen ausgestellt waren.


Zwischen 1810 und 1940 haben Menschen in ganz Europa, den USA und in Japan andere Menschen aus fernen Ländern als „primitive Wilde“ ausgestellt. Über ein Jahrhundert lang wurden in Welt- oder Kolonialausstellungen, Zoos, im Zirkus oder in nachgebauten Dörfern von Ureinwohnern knapp 35.000 Personen vor mehr als anderthalb Milliarden Besuchern präsentiert.

Mit Hilfe von bisher unveröffentlichtem Archivmaterial zeigt der Dokumentarfilm, wie durch die Menschenzoos der Rassismus populär und alltäglich wurde. Die Besucher kamen, um immer exotischere, immer furchterregendere Wilde zu sehen, die entsprechend in Szene gesetzt wurden. Kinder, Frauen und Männer wurden zur Schau gestellt, um eine Hierarchie der „Rassen“ zu fördern und um die Kolonialisierung der Welt zu rechtfertigen.

Zum ersten Mal ruft ein Dokumentarfilm jenes vergessene Stück Menschheitsgeschichte in Erinnerung und zeichnet das Schicksal von sechs solcher zur Schau gestellten Personen nach. Sie heißen Petite Capeline, Ureinwohner…

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 08.07.2024 um 09:00 Uhr auf arte.