John Creasey
John Creasey (* 17. September 1908 in Southfields (Grafschaft Surrey); † 9. Juni 1973 in New Hall, Bodenham (Salisbury, Grafschaft Wiltshire)) war ein englischer Schriftsteller. Er galt als extrem produktiv und schrieb unter vielen verschiedenen Pseudonymen in mehr als 40 Schaffensjahren über 600 Romane.
John Creasey wurde als Sohn von Ruth und Joseph Creasey geboren. Gemeinsam mit acht Geschwistern wuchs er in bescheidenen Verhältnissen auf. Er besuchte die Londoner Fulham Elementary School und die Sloane School. Im Alter von 14 Jahren verließ er die Schule und arbeitete in verschiedenen Bürotätigkeiten und als Verkäufer. Gleichzeitig versuchte er sich – anfangs mit wenig Erfolg – als Schriftsteller. 1930 veröffentlichte er seinen ersten Kriminalroman Seven Times Seven.
In 1935 gab er seine sonstigen beruflichen Aktivitäten auf und widmete sich nur noch der Schriftstellerei. Creasey entwickelte sich zu einem Vielschreiber und brachte es 1937 allein auf 29 Buchveröffentlichungen. Sein literarischer Schwerpunkt lag bei Kriminal- und Spionageromanen.
Creasey war viermal verheiratet und hatte drei Söhne. Aus der ersten Ehe mit Margaret Elizabeth Cooke stammte Sohn Colin; aus der zweiten Ehe mit Jeanne Williams stammten die Söhne Martin und Richard. 29 Jahre dauerte die dritte Ehe mit Evelyn Fudge. Einen Monat vor seinem Tode heiratete Creasey ein viertes Mal, Diana Hamiltonn Farrell.
John Creasey lebte in England und in Arizona. Sein Leben in Arizona inspirierte ihn zu den Wildwest-Romanen, die er allerdings in seiner englischen Heimat schrieb und publizierte.
Noch unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs engagierte sich Creasey – unabhängig vom Zeitaufwand für seine enorme Schriftstellerei – auch auf politischem Feld. Mehrfach blieb er bei den Wahlen zum britischen Parlament erfolglos. Im Januar 1966 gründete er die All-Party Alliance. Zielsetzung dieser liberalen Bewegung war es, Kandidaten jenseits von Parteizugehörigkeit, gesellschaftlichem Stand und Weltanschauung nach dem Prinzip der Bestenauslese auf einer einzigen Liste zum Parlament zu vereinen.
Am 5. November 1953 trafen sich britische Kriminalautoren auf Betreiben von John Creasey im Londoner National Liberal Club, um eine Autorenvereinigung, die britische Crime Writers’ Association (CWA), zu gründen. Ziel war es, das Ansehen von Kriminalliteratur und deren Schriftstellern in der Öffentlichkeit allgemein zu verbessern. John Creasey wurde zum ersten Vorsitzenden der CWA gewählt und behielt dieses Amt bis 1957.
1973, dem Todesjahr von John Creasey, verlieh die CWA erstmals einen Literaturpreis für den besten Erstlingsroman des Vorjahres und benannte die Auszeichnung nach ihrem Gründer: John Creasey Memorial Award. Durch einen Sponsorenwechsel hieß die Auszeichnung seit 2006 New Blood Dagger, seit 2009 wird sie überwiegend als The John Creasey (New Blood) Dagger bezeichnet.
(Soweit Ausgaben unter verschiedenen Pseudonymen und/oder Titeln erschienen sind, wurde dies in den Abschnitten angemerkt)
Über die korrekte Anzahl von John Creaseys Pseudonymen existiert keine absolut zuverlässige, anerkannte Zahl. Von weit mehr als 20 kann jedoch ausgegangen werden. Nachvollziehbar ist die Zurückhaltung der britischen Verlage, Creaseys Vielschreiberei ausschließlich unter seinem richtigen Namen zu veröffentlichen.
Hinsichtlich der hier wiedergegebenen Pseudonyme gilt zu beachten:
Einige von Creaseys Pseudonymen verraten ihre Entstehungsgeschichte. 1938 wohnte er im Süden Englands, in Ashe (Grafschaft Hampshire). Nach dem Namen seines damaligen Wohnortes konstruierte er das Pseudonym Gordon Ashe, unter dem er von 1939 bis zu seinem Tode die Patrick Dalish-Serie schrieb.
Für das Pseudonym seiner Gideon-Serie als J. J. Marric nutzte Creasey die Initialen seiner Familie: seinen eigenen Vornamen J(ohn), den Vornamen seiner Ehefrau J(eanne) und von den Söhnen Mar(tin) und Ric(hard). Einige seiner Romane schrieb Creasey unter dem Namen seiner Ehefrau als M(argaret) E(lizabeth) Cooke oder romantische Werke als Margaret Cooke.
Kriminalromane auch als: Gordon Ashe; M. E. Cooke; Norman Deane; Robert Caine Frazer; Michael Halliday (nicht in USA) ; Charles Hogarth; Brian Hope; Colin Hughes; Kyle Hunt; Abel Mann; Peter Manton; J. J. Marric; Richard Martin; Rodney Mathieson; Anthony Morton; Jeremy York (nur in USA).
Romantische Romane als: Margaret Cooke; Henry St. John Cooper; Elise Fécamps.
Sachliteratur auch als: Credo.
Sportromane als: Patrick Gill; James Marsden; Jimmy Wilde.
Wildwest-Romane als: Ken Ranger; Tex Riley; William K. Reilly.
(Chronologisch)
Darüber hinaus fanden mehrere Romane von Creasey höchste Anerkennung in internationalen Bestenlisten. So gelangen ihm gleich vierfach Platzierungen in der populären Anthony Boucher’s Best / Importend Selections 1942–1968: 1964 mit Look Three Ways at Murder (dt. Ein Mord kommt selten allein) und 1967 mit Sly as a Serpent (als Kyle Hunt). Bereits 1955 war er mit The Gelignite Gang (UK: Inspector West Makes Haste) und 1956 mit Beauty Queen Killer (auch als So Young, So Cold, So Fair. UK: A Beauty for Inspector West) in der Boucher 56 Importend-Liste vertreten.
H. R. F. Keating, Kriminalschriftsteller und Kritiker, verewigte Creasey als J. J. Marric mit Gideon’s Week als besten Roman für das Jahr 1956 in seiner Auflistung der 100 besten Kriminalromane von 1845 bis 1986.
Robin Winks (vollständig: Robin William Evert Winks), von 1957 bis 2003 Professor für Geschichte an der Yale University und Autor mehrerer Sachbücher zum Krimi-Genre, nahm Creasey zweimal in seine Favoritenliste auf: Die Romane Gideon’s River und Gideon’s Week, beide unter dem Pseudonym J. J. Marric erschienen.
(Storys für „The Sexton Blake Library“)[ 11]
(Aufgelistet wurden nur die in den englischsprachigen Verbundkatalogen verzeichneten Werke)
(US-Ausgaben erschienen unter John Creasey)
(Die US-Ausgaben wurden – mit Ausnahme der Cellini-Serie – wegen der Namensähnlichkeit zu dem amerikanischen Schriftsteller Brett Halliday unter dem Pseudonym Jeremy York veröffentlicht; ab 1970 erschienen auch die britischen Taschenbuch-Ausgaben unter diesem Pseudonym. Die Cellini-Serie erschien in den USA unter dem Pseudonym Kyle Hunt.)
(Die US-Ausgaben der Cellini-Serie wurden unter dem Pseudonym Kyle Hunt veröffentlicht. Die englischen Originalausgaben unter dem Pseudonym Michael Halliday; dort ist auch die Cellini-Serie aufgeführt)
(auch Mattheson oder Matheson)
Details
Vorname: | John |
---|---|
Geburtsdatum: | 17.09.1908 (♍ Jungfrau) |
Geburtsort: | Southfields |
Sterbedatum: | 09.06.1973 |
Sterbeort: | Salisbury |
Nationalität: | Vereinigtes Königreich |
Sprachen: | Englisch; |
Geschlecht: | ♂männlich |
Berufe: | Schriftsteller, Romancier, Science-Fiction-Schriftsteller, |