Hilde Berger

Hilde Berger (* 18. Oktober 1946 in Scharnstein, Oberösterreich) ist eine österreichische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Schauspielerin.

Hilde Berger studierte Germanistik und Theaterwissenschaften an den Universitäten Salzburg und Wien. Am 13. Januar 1968 eröffnete sie gemeinsam mit ihren Studienkollegen Götz Fritsch und Dieter Haspel die Wiener Avantegardebühne „Cafétheater hinterm Graben“ im Café Einfalt, Goldschmiedgasse, 1010 Wien, (später umbenannt in: Ensemble Theater Wien) und experimentierte dort mit neuen Theaterstilen unter Aufhebung der Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum. 1970 bis 1973 leitete sie zusammen mit Reiner Finke die Theatergruppe „torso“, die sich auf Uraufführungen österreichischer Autoren (wie Heinz Rudolf Unger) spezialisierte. Nach einem längeren Studienaufenthalt im polnischen „Teatr Laboratorium Wrocław“ (Leiter: Jerzy Grotowski) gründete sie gemeinsam mit den Regisseuren Zbigniew Cynkutis und Herbert Adamec das Theaterlabor A.mo.K. im Dramatischen Zentrum in Wien. Bis 1982 arbeitete sie dort als Schauspielerin und Workshopleiterin an der Erforschung unmittelbarer darstellerischer Techniken im Sinne des „Armen Theaters“.

1978 war die Geburt des ersten Sohnes Max Berner. 1982 folgte die Geburt des zweiten Sohnes Julian Berner und eine Heirat mit dem Film- und Theaterregisseur Dieter Berner.

Die Veränderung der familiären Situation führt zur Abwendung vom Theater und zur Hinwendung zu einem neuen Interessensgebiet, dem Film, zuerst als Schauspielerin in mehreren Kino- und TV-Filmen, dann als Drehbuchautorin. 1989 gründete Hilde Berger gemeinsam mit den Schriftstellern Thomas Pluch und Gustav Ernst das „Drehbuchforum Wien“, den ersten österreichischen Drehbuchverband. Als Vorstandsmitglied und als Obfrau engagierte sie sich für die Aus- und Weiterbildung und für die rechtliche und soziale Besserstellung der Drehbuchautoren, sie war einige Jahre als Jurymitglied in diversen Filmförderinstitutionen und leitete gemeinsam mit Gustav Ernst und Sabine Perthold die „Wiener Drehbuchakademie“.

Neben mehreren Drehbüchern zu österreichischen und deutschen Spielfilmen erschien 1999 ihr erster Roman Ob es Hass ist solche Liebe? über Oskar Kokoschka und Alma Mahler-Werfel. 2009 folgte Tod und Mädchen, Egon Schiele und die Frauen, ein Roman über Egon Schiele aus der Sicht seiner weiblichen Modelle. Der Roman wurde unter dem Titel Egon Schiele: Tod und Mädchen 2016 als österreichisch-luxemburgische Produktion verfilmt und errang internationalen Erfolg.

2001 bis 2010 unterrichtete Hilde Berger an der Universität Wien am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften, von 2004 bis 2009 auch in Potsdam an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ am Studio Babelsberg.

Hilde Berger lebt in Retz / N.Ö.

Hilde Bergers experimentelle Theaterarbeit in den Jahren 1968 bis 1980 ist Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten und Anthologien. Ihre Drehbucharbeit wurde mit der Nominierung zum Österreichischen Filmpreis 2017 und mit der Goldenen Romy für Egon Schiele-Tod und Mädchen gewürdigt. In der Literaturkritik wird ihr Werk vorwiegend positiv rezipiert, wobei ihr die Nähe zum filmischen Erzählen attestiert wird. In Süddeutsche Zeitung rezensiert Sylvia Schütz unter dem Titel Mörderische Hoffnung den biografischen Roman Ob es Hass ist solche Liebe? und hebt dabei hervor, wie hier:

Auch Sibylle Fritsch erkennt in der Autorin in den Salzburger Nachrichten unter dem Titel Auf den Spuren von Egon Schieles Frauen die Nähe zum Film:

Quelle: Wikipedia

Details

Vorname:Hilde
Geburtsdatum:18.10.1946 (♎ Waage)
Geburtsort:Scharnstein
Alter:78Jahre 8Monate 12Tage
Nationalität:Österreich
Sprachen:Deutsch;
Geschlecht:♀weiblich
Berufe:Schauspieler, Drehbuchautor,

Merkmalsdaten

GND:12143625X
LCCN:N/A
NDL:N/A
VIAF:77171478
BnF:N/A
ISNI:N/A
LCNAF:nr99039221
Filmportal:N/A
IMDB:nm0074203