Jacqueline Maillan

Jacqueline Maillan (* 11. Januar 1923 in Paray-le-Monial, Saône-et-Loire; † 12. Mai 1992 in Paris) war eine französische Schauspielerin. Sie ist vornehmlich wegen ihrer zahlreichen Theaterrollen bekannt.

Während sie sich ursprünglich der Tragödie verschreiben wollte, wendete sich Jacqueline Maillan bald der Komödie zu. Bekanntheit erlangte sie relativ spät, gegen Ende der 1950er Jahre. Sie überzeugte das Publikum in der Rolle fröhlicher, exzentrischer Frauen, was ihr den Spitznamen einer „de Funès en jupons“ (einer de Funès in Röcken) eintrug. Auch spielte sie mit Louis de Funès mehrfach Theater und stand mit ihm für Quietsch… quietsch… wer bohrt denn da nach Öl? (1963) vor der Kamera. Der Film war zugleich ihr Durchbruch.

Von den 1960er Jahren bis zu ihrem Tod 1992 war sie vor allem beim Theater gefragt und spielte zahlreiche Hauptrollen in Stücken wie La Facture von Françoise Dorin oder Potiche sowie Folle Amanda von Pierre Barillet und Jean-Pierre Grédy. Ihre hochkarätigen Rollen brachten ihr zahlreiche Erfolge ein. Die Ausstrahlung der meisten Stücke im Fernsehen, etwa in der Sendung Au théâtre ce soir, ließen sie ein breites Publikum erreichen. Gegen Ende ihrer Karriere gab sie auch Soloprogramme. Das letzte Stück, in dem sie auftrat, war Pièce montée von Pierre Palmade.

Im Kino machte Maillan sich rar. Sie war dennoch eine der Lieblingsschauspielerinnen von Jean-Pierre Mocky, der ihr eine der markantesten Rollen in Les Saisons du plaisir anbot. In Papy fait de la Résistance (1983) von Jean-Marie Poiré spielte sie Hauptrolle der Héléne Bourdelle.

Jacqueline Jeanne Paule Maillan war die jüngste Tochter des Straßenbau-Ingenieurs Louis Maillan und seiner Frau Émilie. Das Ehepaar hatte bereits zwei Töchter, Christiane et Suzanne. Nach dem Tod eines Sohnes im Alter von zwei Jahren hofften die Eltern bei einer erneuten Schwangerschaft wieder auf einen Sohn, als sie Jacqueline bekamen. Sie wuchs in dem bürgerlichen Haushalt ihrer Eltern als schüchternes Kind auf , war eine schlechte Schülerin, aber wurde von Lehrern wie Klassenkameraden für ihr komödiantisches Talent sehr gemocht. Nach der Schule versuchte sie zunächst, ein Zertifikat der Capacité en droit zu erlangen, begann dann eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester und wurde schließlich die Bürokraft eines Apothekers.

1944 zog ihre Familie nach Paris, damit Jacqueline Maillan ihren Traum von der Theaterkarriere, insbesondere im tragischen Fach, verfolgen konnte. Sie schrieb sich in den Kurs der Art dramatique Tonia Navar ein, danach in den Cours Simon. René Simon riet ihr von der Tragödie ab, nachdem sie ihn in der Rolle der Racine zum Lachen gebraucht hatte. Er sagte ihr jedoch einen späten Erfolg mit 40 vorher. Im Cours Simon lernte Maillan auch Pierre Mondy kennen, der zeitlebens mit ihr befreundet blieb.

Auf Empfehlung von Pierre Mondy wurde Jacqueline Maillan Georges Vitaly engagiert und ging mit Der Arzt wider Willen und Les Boulingrin auf ihre erste Frankreich-Tournee.

1951 spielte Maillan im Théâtre de la Huchette in Monsieur Bob'le von Georges Schehadé mit Monique Laurie und Pierre Mondy. 1955 spielte sie in der Comédie des Champs-Élysées in Ornifle von Jean Anouilh, mit Pierre Brasseur und dem jungen Louis de Funès. In Ah! Les belles bacchantes spielte sie mit den Branquignols. Das Zusammentreffen mit Louis de Funès verlief wenig herzlich, das Stück wurde allerdings im Anschluss für das Kino verfilmt. Gegen Ende der 1950er Jahre begann die Bekanntheit Maillans zu steigen.

Am 14. Dezember 1954 heiratete Maillan den Komponisten Michel Emer.

In den 1960er Jahren beteiligte sich Maillan häufig an Unterhaltungssendungen, insbesondere an den von ihren Freunden Maritie et Gilbert Carpentier konzipierten, hier vor allem an Les Grands Enfants von 1967 bis 1970.

Maillan wurde einer der Stars des Boulevardtheaters. In J'ai deux mots à vous dire von Jean-Pierre Delage spielte sie im Théâtre de la Michodière, später im Théâtre des Bouffes Parisiens. In dem Stück kommen auch mehrere von ihrem Mann Michel Emer geschriebene Lieder vor. Emer starb im November 1984; vier Tage später spielte Maillan wieder.

Jacqueline Maillan starb am 12. Mai 1992 im Alter von 69 Jahren an einer inneren Blutung in ihrem Pariser Appartement in der Avenue Paul-Doumer 1 im 16. Arrondissement. Es war der Tag vor einer geplanten Hospitalisierung für eine Herzoperation, die sie seit Langem vor sich hergeschoben hatte.

Maillains Grab befindet sich auf dem Cimetière parisien de Bagneux (Hauts-de-Seine) mitten in der 68. Abteilung des Friedhofs.

Quelle: Wikipedia

Details

Vorname:Jacqueline
Geburtsdatum:11.01.1923 (♑ Steinbock)
Geburtsort:Paray-le-Monial
Sterbedatum:12.05.1992
Sterbeort:16. Arrondissement von Paris
Nationalität:Frankreich
Muttersprache:Französisch
Sprachen:Französisch;
Geschlecht:♀weiblich
Berufe:Bühnenschauspieler, Filmschauspieler,

Merkmalsdaten

GND:N/A
LCCN:N/A
NDL:N/A
VIAF:17300346
BnF:N/A
ISNI:N/A
LCNAF:nr96012135
Filmportal:N/A
IMDB:nm0537571