Tana Schanzara
Tana Schanzara, eigentlich Konstanze Schwanzara (* 19. Dezember 1925 in Kiel; † 19. Dezember 2008 in Bochum), war eine deutsche Schauspielerin. Sie gehörte fest zum Ensemble des Schauspielhauses Bochum und wirkte auch in deutschen und US-amerikanischen Filmen mit.
Tana Schanzara kam in Kiel als Tochter der Eheleute Gertrud und Hans Schwanzara zur Welt. Ihr Vater, der Opernsänger war, führte bereits den Künstlernamen Schanzara, den sie später übernahm. Als sie zwei Jahre alt war, zogen die Eltern nach Dortmund, wo sie ein Engagement am Dortmunder Opernhaus hatten. Hier wuchs Tana Schanzara auf. Bedingt durch den Wechsel des Vaters an die Kölner Oper besuchte Schanzara eine Kölner Schule und legte dort ihr Abitur ab.
Nach dem Abitur nahm sie in Köln bei Friedl Münzer Schauspielunterricht und war danach an den Kammerspielen in Bonn und Theatern in Köln, Mannheim, Oldenburg und Gelsenkirchen tätig.
Seit 1956 gehörte die später zuweilen als „Ruhrpott-Duse“ bezeichnete Darstellerin zum festen Ensemble des Schauspielhauses Bochum. Sie arbeitete, mit Ausnahme von Saladin Schmitt, mit allen zu ihren Lebzeiten am Haus tätigen Intendanten. Schanzara war mit 50 Jahren Bühnenpräsenz die dienstälteste Schauspielerin des Ensembles. In den ersten Jahrzehnten ihrer Bühnentätigkeit übernahm sie hauptsächlich komische Nebenrollen. In den 1970er Jahren spielte sie zudem mehrmals im Nachtkabarett im Foyer der Kammerspiele, Kalte Ente, wobei sie öfter mit dem jungen Herbert Grönemeyer auftrat. In den 1980er und 1990er Jahren überzeugte sie in Hauptrollen in tragischen Stücken. Ihr 80. Geburtstag wurde im Dezember 2005 mit einer großen Gala in den Bochumer Kammerspielen begangen.
Anfang der 1970er Jahre wurde Schanzaras Lied Vatter, aufsteh’n! (Schlussworte nach einem Pistolenschuss: „So Vatter, getz kannsse liegenbleiben“) Radiohörern bekannt. Es folgte eine Langspielplatte und in den 1980er Jahren die Single Doch zum Glück gibts sowat alles nur in Dallas. Eine herausragende Rolle spielte sie in der Verfilmung von Franz Josef Degenhardts Zündschnüre.
In Bochum war Schanzara eine beliebte Persönlichkeit. Ihre Vielseitigkeit und Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet stellte sie unter anderem bei öffentlichen Feiern und Veranstaltungen unter Beweis, so auch als typische Kioskbesitzerin aus Bochum beim ZDF-Städteturnier 1988 und mit Auftritten bei der Zehnjahresfeier der Diskothek Zeche Bochum 1989 sowie der 40-Jahr-Feier des Opel-Werks 2002. Mitte der 1990er Jahre arbeitete sie mehrmals für Fernsehfilme mit Hape Kerkeling zusammen. 1997 verfasste sie das Buch Jeden Morgen dasselbe Theater, in dem sie aus ihrem ungewöhnlichen Leben erzählt.
Seit einem Sturz im Jahr 2001 und einer anschließenden Hüftoperation war Tana Schanzara körperlich eingeschränkt und spielte ihre Rollen zum Teil im Sitzen.
Schanzara lebte zuletzt in einem Altenheim in Herne. Sie starb an ihrem 83. Geburtstag in einer Bochumer Klinik und wurde im Familiengrab auf dem Hauptfriedhof in Krefeld beigesetzt.
Schanzara zu Ehren wurde am 15. Juli 2010 gegenüber dem Schauspielhaus in Bochum der bisherige Westfalenplatz in Tana-Schanzara-Platz umbenannt und am 3. Juli 2012 auf dem Vorplatz des Schauspielhauses ein Denkmal enthüllt.[ 11] [ 12] Es hat inzwischen seinen Platz gegenüber dem Schauspielhaus eingenommen.[ 13]
Weitere Auszeichnungen umfassen:
Details
Vorname: | Tana |
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Geburtsdatum: | 19.12.1925 (♐ Schütze) |
Geburtsort: | Kiel |
Sterbedatum: | 19.12.2008 |
Sterbeort: | Bochum |
Nationalität: | Deutschland |
Sprachen: | Deutsch; |
Geschlecht: | ♀weiblich |
Berufe: | Bühnenschauspieler, Filmschauspieler, |
Merkmalsdaten
GND: | 119506653 |
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LCCN: | N/A |
NDL: | N/A |
VIAF: | 32808266 |
BnF: | N/A |
ISNI: | N/A |
LCNAF: | no2019168989 |
Filmportal: | N/A |
IMDB: | nm0770040 |